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Video: Seat Leon ST 4Drive

Fest im Sattel

Seat bleibt auf Erfolgskurs. Im ersten Halbjahr 2014 steigerte die spanische VW-Tochter im Vergleich zum Vorjahr die Verkaufszahlen um zehn Prozent. Einen erheblichen Anteil am Aufschwung trägt der Seat Leon. Logisch, dass Seat weitere Modellvarianten des Kompakten nachschiebt. So gibt es seit Frühjahr den Leon ST mit Allradantrieb. Zuerst nur mit kleinem 1,6-Liter-Diesel (105 PS), doch jetzt auch mit kräftigem 2,0-Liter-Selbstzünder (150 PS), der seine Kraft mit dem 4x4-Antrieb optimal auf die Straße überträgt. autobild.de hat sich den 4Drive genau angeschaut und klärt die wichtigsten Fragen.
Praktisch und agil: Kombis mit Allradantrieb

Bringt der Allradantrieb wirklich Vorteile?

Seat Leon 2,0 TDI ST 4Drive
Straff abgestimmt: Mit der Ausstattung FR gibt es adaptive Dämpfer und ein Sportfahrwerk.
Ja. Der Leon ST 4Drive bietet spürbar mehr Traktion. Um das herauszufinden, muss man nicht erst in Gebirgen mit den Bergziegen um die Wette klettern oder auf den Winter warten. Bereits auf Feldwegen, nasser Fahrbahn und Kopfsteinpflaster macht sich der Allradantrieb bemerkbar: Der Leon ST bleibt zielsicher in der Spur, weil keines der Räder durchdreht und den Kombi aus der Bahn schubsen will. Sollte im Gegensatz zu den Reifen der Fahrer die Haftung verlieren und beherzt aufs Gaspedal drücken, schickt der 4x4-Antrieb binnen Bruchteilen von Sekunden die gesamte Kraft von 320 Newtonmeter auf den Asphalt. So macht ein potenter Diesel Spaß! Vorbei sind die Zeiten, als beim Vorderradtriebler die Pneus hektisch auf der Straße schubbelten, sich die Karre aber kaum vorwärts bewegte.

Macht der Allradantrieb den Leon ST sicherer?

Seat Leon 2,0 TDI ST 4Drive
Kann nicht nur Kraxeln: Mit einem Kofferraumvolumen von 587 bis 1470 Litern ist ausreichend Platz für Gepäck vorhanden.
Jein. Elektronische Helferlein wie das serienmäßige ESP wachen auch ohne Allrad über den Leon ST und greifen rechtzeitig ein, wenn ein Abflug droht. Allerdings lässt sich der 4Drive besser im Grenzbereich kontrollieren. Das spüren erfahrene Fahrer besonders in schnell gefahrenen Kurven: Dank der elektronischen Differentialsperre untersteuert der Spanier weniger. Wer es also sportlich mag, der ist mit dem 4Drive gut beraten. Die dazu passende Top-Ausstattung FR gibt es auch nur in Kombination mit dem 2,0-Liter-Diesel. Beim kleineren Selbstzünder ist nach Reference und Style Schluss.

Wo kommt der 4Drive an seine Grenzen?

In schwerem Gelände. Unbefestigte Straßen sind für den 4Drive keine große Herausforderung. Auch steile Hänge erklimmt der Spanier mühelos, wenn es der Böschungswinkel zulässt. Zum Überwinden tiefer Schlaglöcher reicht die Bodenfreiheit des Spaniers nicht aus. Für die großen Abenteuer müssen sich die Kunden bis Oktober gedulden. Dann kommt der Seat Leon X-Perience mit 15 Millimeter mehr Luft unterm Rumpf.

Welche Nachteile hat das Allradsystem?

Der Allradantrieb kostet 2000 Euro mehr und bringt gegenüber dem Fronttriebler 120 zusätzliche Kilos mit. Außerdem steigt der Verbrauch von 4,1 auf 4,8 Liter an. Der Sprintwert verschlechtert sich um 0,1 Sekunde auf 8,7 Sekunden. Nachteile, die sich in der Praxis kaum bemerkbar machen und für den Aufpreis gibt es immerhin einen spürbaren Mehrwert. Nur schade, dass Seat den 4Drive ausschließlich mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe bestückt, eine Kombination mit dem DSG wäre eine lohnenswerte Option.
Technische Daten Seat Leon ST 4Drive: 2,0-Liter-Diesel • 6-Gang-Manuell • 150 PS • 320 Nm bei 1.750 U/min • 0–100 km/h in 8,7 s • Vmax 211 km/h • 124 g CO2 • Verbrauch 4,8 l D/100 km • Preis ab Preis: ab 27.690 Euro (Style); ab 29.290 (FR).
Robin Hornig

Fazit

Auch der Allradantrieb im Seat Leon ST kann die Grenzen der Physik nicht überwinden, macht den Umgang mit dem Kombi allerdings spürbar besser.