Wem die 300 PS des Allrad-Kombi Seat Leon ST Cupra 4Drive ab Werk nicht reichen, der kann bei Siemoneit Racing nachrüsten lassen. Dort hat man sich den Kompakten zur Brust genommen. Und das nicht zu knapp: 521 PS quetscht der Tuner aus dem Zweiliter-Vierzylinder.

Umfangreicher Umbau

Um das zu erreichen, setzen die Schrauber im norddeutschen Stade neben umfangreichen Software-Änderungen auch auf einen größeren Turbolader, ein Highflow-Ansaugsystem und neue Ladelüftkühler mit optimierten Luftleitsystem. Stärkere Kraftstoffpumpen versorgen die Brennkammern mit Sprit, die Ölwanne fasst zwei Liter mehr Schmierstoff und ist aus Aluminium gefräst. Auch Turbo-Inlet, -Outlet und die Druckrohre wurden an die höheren Anforderungen angepasst. Abgerundet werden die Umbauten von einer EWG-Downpipe und einer klappengesteuerten Sportauspuffanlage mit Kohlefaser-Endrohren, die Siemoneit selbst entwickelt.

280 km/h Spitze – elektronisch begrenzt

Familien-Kombi mit Mega-Power
Optisch hält sich der getunte Familienkombi zurück, auffällig sind vor allem die geschmiedeten Räder.
Das Drehmoment steigt durch den Umbau von 380 auf 620 Newtonmeter. Damit das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe damit klarkommt, verbaut Siemoneit eine Sieben-Scheiben-Kupplung. so ausgerüstet, sprintet der aufgeputschte Cupra-Kombi, der sich optisch relativ zurückhaltend gibt, in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und nimmt der Serienversion satte 2,3 Sekunden ab; die 200er-Marke fällt nach 6,8 Sekunden. Die Vmax klettert von 250 auf elektronisch begrenzte 280 km/h – ohne Riegel sind 305 Sachen drin.

Nicht TÜV-konform

Dickes Manko: Der 23.800 Euro teure Umbau wird offiziell als "Export-Version" verkauft und bekommt keinen Segen vom deutschen TÜV. Um den Sport-Kombi auch hierzulande offiziell zulassen zu können, bietet Siemoneit eine 450-PS-Version für 14.900 Euro an. Auf die Straße kommt die Kraft hier wie da über 235er Sport-Pilot-Cup-2-Reifen von Michelin auf 19-Zoll-Schmiederädern (319 Euro pro Rad), ein V3+Gewindefahrwerk vom KW Suspensions und die 370er-Keramikbremscheiben aus dem Audi RS 3 sorgen für beste Verbindung zur Straße und maximale Verzögerung.

Von

Michael Gebhardt