Der Seat Leon nähert sich dem Ende seines Modellzyklus. Es gibt ihn seit 2012, und im Herbst dieses Jahres erwarten wir seinen Nachfolger. Für uns ist das ein guter Grund, die spanische Variation des modularen Querbaukastens (MQB) aus Wolfsburg noch einmal gründlich abzuklopfen. Unsere wichtigste Erkenntnis gleich vorweg: Den Leon aufgrund seiner technischen Herkunft auf den spanischen Golf zu reduzieren, wird seinem Talent etwa genauso gerecht wie die Annahme, eine teure Ausrüstung würde uns zu besseren Sportlern machen. Weil der Leon das wichtigste Modell im Portfolio der Spanier ist, wurde er mit dem letzten Facelift Anfang 2017 noch mal deutlich auf Vordermann gebracht. Dabei stand vor allem die technische Überarbeitung im Mittelpunkt, denn das unverändert modern wirkende Äußere des Leon wurde kaum angerührt. Wer sich da auf Spurensuche begibt, wird beim vier Zentimeter breiteren Kühlergrill und der neu gestalteten Frontschürze fündig. Darüber hinaus gestaltet sich die Suche schwierig. Abgesehen von neuen Lackfarben – Desire Rot (760 Euro) und Mystery Blau – wurden lediglich Details modifiziert

Unser Ausstattungstipp: die Linie Style

Verkannte Größe
Das unten abgeflachte Sportlenkrad mit roten Ziernähten gibt es nur mit der sportlich angehauchten Linie FR; die ist erst ab 130 PS wählbar.
Eines dieser kleinen Details ist die verchromte Zierleiste an den Fenstern, die es in heller Ausführung ausschließlich für die mit dem Facelift eingeführte Linie Xcellence (1750 Euro) gibt. Mit dieser will Seat neben der sportlich orientierten Ausstattung FR (1750 Euro) einen Hauch Luxus in den Leon einziehen lassen. Neben zahlreichen identischen Merkmalen wie 17-Zoll-Leichtmetallrädern, Klimaautomatik oder dem Mediasystem Plus bietet Xcellence außerdem Komfortschlüssel (360 Euro), LED-Innenlicht (130 Euro) und Parkpiepser hinten (365 Euro). Wenn Sie für den kleinen Aufpreis ein gutes Geschäft wittern, trifft das nur bedingt zu. Denn den einfachsten Leon mit 86 PS gibt's bereits für 18.780 Euro (Kombi ST ab 19.980 Euro) – und davon ist die Ausstattung Xcellence mehr als 5000 beziehungsweise 9000 Euro entfernt. Unser Ausstattungstipp entfällt auf die Linie Style (je 1590 Euro) – sie markiert für unsere Motorenempfehlungen ohnehin die Basis. Dazu bietet sie einen soliden Umfang, unter anderem mit vier E-Fensterhebern, Fünfzoll-Farbtouchscreen, Lordosenstütze sowie Tempomat, und sie lässt sich mit den wenigsten Einschränkungen weiter aufwerten. Die darunter positionierte Linie Reference gibt's nur mit 86 sowie 116 PS (Benziner und Diesel). Mit dem farbigen Fünfzoll-Multimediasystem, E-Außenspiegeln und Klimaanlage eigentlich ein guter Start; allerdings disqualifiziert Seat die Linie in gewisser Hinsicht, weil die Spanier dafür nur wenige Extras anbieten – deshalb Style.
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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).

Der neue Basisdiesel hat auch mit dem Kombi leichtes Spiel

Ein nettes aufpreisfreies Extra, von dem alle Varianten des gelifteten Leon profitieren, ist die verbesserte Geräuschdämmung. Sie fiel sofort angenehm auf und trägt zu dem positiven Eindruck bei, den der neu eingeführte Basisdiesel bei uns hinterlassen hat. Der 1,6-Liter-Vierzylinder leistet zwar "nur" 116 PS, hat aber dank des von 1500 bis 3250 Touren breit anliegenden Maximaldrehmoments dennoch leichtes Spiel mit beiden Karosserievarianten – der Kombi ST wiegt nur 41 Kilo mehr als der Fünftürer. Das macht der Motor so gut, dass man glauben könnte, mit einem eine Klasse kleineren Modell unterwegs zu sein. Dazu trägt die optionale Siebengang- Doppelkupplungs-Automatik (2000 Euro) wesentlich bei. Gegenüber dem manuellen Getriebe bietet sie zwei zusätzliche Gänge; so gelingt eine feinere Spreizung, die auch durch fleißiges Handschalten nicht kompensiert werden kann. Auf die 1.6er-Basis folgt bereits der klassische Zweiliter-Diesel mit 150 PS, ausschließlich mit dem Siebengang-DKG. Der taugt zum kostenbewussten Dienstreisen oder für Familienurlaube. Die Allradversion 4Drive mit Haldexkupplung gibt's nur für die 150-PS-Version (33.655 Euro) im Crossover Leon ST X-Perience.
Überblick: Alles zum Seat Leon

Der sparsamste Motor auf Benzinerbasis ist der 1.5 TGI

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Der klassische Zweiliter-Diesel mit 150 PS taugt zum kostenbewussten Dienstreisen oder für Familienurlaub.
Benzinerseitig spannt Seat den Leistungsfächer von 86 bis 300 PS auf, wobei 300 PS stets mit Allrad und Kombikarosse gepaart sind. Die 290-PS-Version des nimmerschlappen Zweiliter-Turbos steht für beide Karosserien zur Wahl. Am unteren Ende der Skala bilden zwei Leistungsstufen (86 und 116 PS) des Einliter-Dreizylinder-Turbos den Auftakt – drehfreudig und kernig im Klang. Dann folgen der recht neue 1,5-Liter mit 130 oder 150 PS. Schon die schwächere Variante überzeugt mit flotten Fahrleistungen bei leisem Lauf, bietet dazu ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 2800 Euro mehr kommen Sie in den Genuss des kräftigeren Aggregats, das im Teillastbetrieb zwei Zylinder abschaltet. Das funktioniert gut und geschieht gänzlich unauffällig, im Bordcomputer können Sie sich über den aktuellen Fahrmodus informieren lassen. Zum Preissprung trägt der Aufstieg in eine der beiden Linien FR oder Xcellence bei, darunter ist der Motor nicht zu ordern. Die gleiche Zwangslage ergibt sich für den sehr spritzigen und bis zu 228 km/h schnellen Zweiliter-Turbo mit 190 PS. Die im Verbrauch sparsamste Motorvariante auf Benzinerbasis ist der 130 PS zahme 1.5 TGI. Wer eine Erdgas-Tankstelle in seiner Nähe weiß, ist damit zu günstigen Kilometerkosten unterwegs, muss bei der Anschaffung aber tief in die Tasche greifen. Mit 23.650 Euro ist der Erdgas-Leon 1500 Euro teurer als der 130-PS-Benziner.

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Kaufberatung Seat Leon
Kaufberatung Seat Leon
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Der Leon punktet mit umfangreicher Konnektivität

Den größten Aufwand hat Seat bei der Fahrzeugelektronik betrieben. Erst seit dem Facelift gibt es den Adaptivtempomat, der auf der Autobahn das Tempo hält und auf ausscherende Fahrzeuge und frei werdende Lücken reagiert, indem er das Auto selbstständig abbremst und beschleunigt. Die Technik funktioniert bis 210 km/h. Die Stadt-Notbremse überwacht den Raum vor dem Fahrzeug und erkennt bis etwa 65 km/h auch Fußgänger. Ergibt sich eine kritische Situation, warnt die Technik den Fahrer zunächst, kann zur Unfallvermeidung aber auch aktiv eine Notbremsung einleiten. Der Notfallassistent erkennt, ob der Fahrer aktiv am Fahrgeschehen teilnimmt oder eventuell bewusstlos ist. Erfolgt in dem Fall keine Reaktion auf die Signale des Autos, bremst der Leon nach Aktivierung der Warnblinkanlage und unter Einhaltung der Fahrspur selbstständig bis zum Stillstand ab. Ein weiteres Extra ist das virtuelle Kombiinstrument. Für 430 Euro extra lassen sich auf einem Zehnzoll-Bildschirm in drei wählbaren Grafikthemen zahlreiche Daten darstellen. Und das Beste zum Schluss: Das nette Spielzeug ist (noch) ohne Zwangskopplungen bestellbar.

Von

Attila Langhammer