Es war heiß. Bei 33 Grad Außentemperatur machte Team "Hot Wheels" auf der Hamburg-Berlin-Klassik seinem Namen alle Ehre. Der feuerrote Lack der Chevrolet Corvette C2 glühte in der Sonne. Sidney Hoffmann nahm es gelassen und freute sich über die Startnummer 23 – die trug nämlich auch sein Lieblings-Basketballer Michael Jordan bei Chicago Bulls in den 90ern auf dem Trikot. Doch nur wenige Meter nach dem Start am Olympiastadion Berlin brachte die 1965er Corvette Stingray Sidney ins Schwitzen. Der lange und schwergängige Kupplungsweg verlangte seinem rechten Bein einiges ab. Zudem strömte die Hitze des bollernden 5,7-Liter-V8 rasch ins Cockpit: Schnell waren 40 Grad erreicht, die auch der Fahrtwind kaum senken konnte. Sechs Stunden bis zum Ziel – genug Zeit, Sidney besser kennenzulernen. 

Sidney ist verrückt nach Spielzeugautos, Käfern und Beetle

So tickt Sidney wirklich
Damals wollte die Corvette noch lieber geradeaus als Kurven fahren. 
Zum Sponsor Hot Wheels hat Sidney weitaus mehr als eine kommerzielle Beziehung. Er war schon immer leidenschaftlicher Sammler von Hot Wheels-Modellen, lagert sie originalverpackt in Kisten, die nach Jahr und Hersteller sortiert sind. Seine Passion ist das Leid seiner Freundin Lea Rosenboom, die für TV und Radio moderiert. In ihrer halbjährigen Beziehung hat sie durch Sidney bereits unzählige Supermarkt- und Spielzeugläden-Besuche hinter sich. Viele Modelle des Spielzeugherstellers hat Sidney gleich doppelt und dreifach. Aber sein größter Traum wäre, eins seiner Fahrzeuge im Maßstab 1:64 zu sehen. Am liebsten den Porsche 911 GT3 Touring (991-2) mit der Südafrika-Folierung. Oder sein neuestes Projekt, den Beetle RSI 2.0. Sidney ist verrückt nach Beetle und Käfer. Nach über zwei Stunden Fahrt auf der ersten Etappe im Norden Berlins ließ Sidney es sich nicht nehmen, in einer Fahrpause immer wieder um einen beigen Käfer 1302 mit Recaro-Schalensitzen herumzulaufen. 

Ein Autonarr, der nicht nur auf VW steht

Auch fern der Rallye dominieren Autos seinen Alltag. Sidney scannt seine Umgebung ständig nach besonderen Fahrzeugen ab, das war schon immer so. In seiner Karriere ist er unzählige Modelle gefahren. In Erinnerung wird ihm neben einem Porsche 964 Turbo allerdings immer eine Alfa Romeo Giulia aus dem Jahr 1972 bleiben. Ungewöhnlich, wenn man Sidney kennt, der immer stark bei Porsche und VW beheimatet ist. Aber so eine Giulia würde er sich gerne noch zulegen. Genau wie einen Honda S2000, der auf der Rallye sogar als einer der jüngsten Teilnehmer dabei war. Sidney ist eben ein absoluter Autonarr.

Autos sind nicht alles in seinem Leben

So tickt Sidney wirklich
Arm aus dem Fenster: Bei 40 Grad im Fahrzeug mehr als eine Pose!
Freundin Lea, die ihn auf der Rallye begleitete, hat laut seiner Aussage mit Autos gar nichts am Hut. Zum Glück, denn das bringt ihn runter und auch auf andere Gedanken. Dazu gehören auch ein paar gechillte Abende mit Netflix-Gucken. Lea zuliebe hat Sidney noch mal mit der Serie "House of Cards" von vorne angefangen. Ohnehin scheint der sympathische Dortmunder kein Karrieregetriebener zu sein. Sidney interessiert sich auch für viele politische Themen, etwa die Diskussionen zur Klimakrise – und zu Verkehrsminister Scheuer hat er eine ganz eigene Meinung. Während der Rallye nahm er sich für alle Fans immer wieder ausreichend Zeit, ließ Selfies mit sich machen, gab Autogramme und führte kurze Gespräche im Ruhrpott-Slang. Der Mann mit dem markanten Bart und den langen, grauen Haaren ist eben bodenständig geblieben. Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe – auch nicht die Corvette C2, die ihn über die ganzen Etappen weichkochen wollte.