Wie stylt man einen eher schlichten Familienkombi, damit er zum astreinen Showcar mutiert? Mit dem nötigen Feingefühl. Hier das Rezept, angerührt von Maurice.
Man nehme einen Octavia, stelle diesen auf verchromte 20-Zöller, verpasse ein dezentes Spoilerpaket und verabreiche eine neue Lackierung. So geschehen bei Maurice Godenschwege und seinem tschechischen Kombi.
Im Frühjahr 2005 war es soweit, da strippte der 24-Jährige seinen noch grünen, tschechischen Kombi. Der Frontpartie spendierte er einen grimmigen Blick aus Blech, indem die Motorhaube über die Klarglasscheinwerfer verlängert wurde. Hierfür musste der Frontträger um 2,5 Zentimeter nach hinten versetzt werden. Embleme verschwanden auf Nimmerwiedersehen, der Octavia wirkt glatt wie nie zuvor. Diesen optischen Effekt erzielen auch die tief herabgezogenen Spoiler. Die Loonytuns-Frontschürze und die elegant geschwungene Heckschürze von SkodaTec benötigten nur geringe Abänderungen für saubere Spaltmaße. Ganz anders war es bei den Seitenschwellern. Die entstanden in Eigenregie, kosteten viel Zeit und Energie – und trieben Maurice fast in den Wahnsinn.
Um sich gleich auf den ersten Blick von der Masse abzuheben, ließ er sich mit der Design- und Airbrushlackierung etwas ganz Besonderes einfallen. Im Gegensatz zum Tuningtrend entschied sich Maurice nicht für ein schwarz lackiertes Dach, sondern für ein weißes Top. Ab der Fensterkante kam Perleffekt in Weiß und darunter ein klares, sattes Blau aufs Blech. Über die Säulen bis hinein ins Dach sollten Grafiken Verwendung finden. Im blauen Bereich zauberte Crossover Airbrush ein leicht schimmerndes Krokodilmuster und mit geschwungenen Linien ein einzigartiges Design auf Motorhaube und die seitlichen Flanken. Auf die gecleante Heckklappe kam eine Mangafigur, die einen mit großen Augen anblickt.
Für die verchromten USA-Aluräder in der Dimension 8,5x20 Zoll mit den 225/30 ZR 20 BF-Goodrich-Reifen rundum mussten die Radläufe nur wenig geweitet werden. Sportfedern von SkodaTec lassen das 2002er Modell vorn um 65, hinten um 50 Millimeter in den Keller sinken. Das Programm für die äußere Kosmetik war gelungen. Im Maschinenraum des 1,9-TDI-Motors gab es neben der farblichen Aufwertung auch einen kleinen Leistungsschub. Chip-Technik pusht den Diesel auf 150 PS, was aber bald Schnee von gestern sein soll. In Planung: ein stärkerer 1.9 TDI mit 210 PS aus einem SeatCupra, der dann nach einem erneuten Eingriff in die Elektronik unglaubliche 270 PS leisten soll.
Helles Leder bringt Licht in die von Haus aus dunkle Innenausstattung. So wurden die vorderen Sitze und die Rückbank mit dem weißen, anschmiegsamen Edelmaterial umhüllt. Farbliche Akzente bringen die in Wagenfarbe lackierten Kunststoffteile und die auf der Ladefläche montierten Basskisten mit Pioneer-Verstärker und Subwoofer von Hifonics mit 2x1000 Watt Leistung. Für die weitere Unterhaltung sorgen zwei sieben Zoll große TFT-Monitore. Komplettiert wurde der Kofferraumausbau mit weißem Lederbezug. Blau und weiß – so ist aus dem braven Familienkombis ein richtig schöner Hingucker entstanden!