Smart roadster Brabus und Toyota MR2
Hart am Wind

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Alle Wetter, so stürmisch können Zweisitzer sein! Im Vergleich: zwei rustikale Roadster für den rasanten Ritt in den Sommer.
Motorisierte Verzichtserklärungen
"Klar zur Wende!" Ein Segelkommando, das auch an Land Folgen hat – dann, wenn der Kurs in die raue Welt von Toyota MR2 und Smart roadster Brabus führt. Die beiden Zweisitzer fahren so zackig, direkt und hautnah, dass sie nur für Puristen in Frage kommen.
Schon im Stand sehen sie stürmisch aus. Wer "normale" Wagen gewöhnt ist, vollzieht mit dieser Gattung Automobil eine radikale Richtungsänderung: weg von Komfort, Platz und vernunftorientierter Fortbewegung, hin zu Fahrfreude, Wind in den Haaren und Getöse in den Ohren.
Beide sind motorisierte Verzichtserklärungen und typische Zweit- oder Drittwagen. Der frisch vorgestellte Brabus-Smart bedient diese Philosophie besonders intensiv. Nach den Roadstern mit 61 (14.990 Euro) und 82 PS (18.610 Euro) stürmt nun das Topmodell mit 101 PS auf den Markt. Von dem Bottroper Mercedes-Benz-Tuner erdacht und veredelt, wird die Brabus-Version offiziell über die Smart-Händler ausgeliefert. Preis: stolze 24.950 Euro. Fürs gleiche Geld gibt es übrigens auch einen VW Passat.
Schon im Stand sehen sie stürmisch aus. Wer "normale" Wagen gewöhnt ist, vollzieht mit dieser Gattung Automobil eine radikale Richtungsänderung: weg von Komfort, Platz und vernunftorientierter Fortbewegung, hin zu Fahrfreude, Wind in den Haaren und Getöse in den Ohren.
Beide sind motorisierte Verzichtserklärungen und typische Zweit- oder Drittwagen. Der frisch vorgestellte Brabus-Smart bedient diese Philosophie besonders intensiv. Nach den Roadstern mit 61 (14.990 Euro) und 82 PS (18.610 Euro) stürmt nun das Topmodell mit 101 PS auf den Markt. Von dem Bottroper Mercedes-Benz-Tuner erdacht und veredelt, wird die Brabus-Version offiziell über die Smart-Händler ausgeliefert. Preis: stolze 24.950 Euro. Fürs gleiche Geld gibt es übrigens auch einen VW Passat.
Smart bremst sich zum Rekord
Doch der Smart roadster entführt in eine andere Welt: extrem kurze Karosserieüberhänge, Scheinwerfer wie Schießscharten, mittiger Doppelrohrauspuff, riesige Räder, brettharte Federung, sehr tiefe Sitzposition – dieses rustikale Roadster-Rezept ist eine rassige Reminisenz an 60er-Jahre-Modelle à la Austin Healey Sprite und Triumph Spitfire. Nur das Ruder ist zu groß. Trotz unveränderten Hubraums glänzt das sportlichste Smart-Modell mit einem Leistungsplus von gut 20 Prozent gegenüber der bereits munteren 82-PS-Version. Erzielt wurde der Zuwachs durch einen neu entwickelten Turbolader samt Ladeluftkühler, der den Sprit mit Orkanstärke in die drei Mini-Brennräume drückt.
Beim Ampelstart dümpelt der aufgeladene Winzling aber zunächst enttäuschend träge in der Flaute. Typisch Turbo: Trotz Vollgas passiert anfänglich wenig, dann ist plötzlich die Hölle los. Aufgeregt pfeift der Lader. Erst bei 4000/min steht der Dreizylinder voll im Saft, braust mit kehlig-heiserer Stimme vorwärts. Wer jetzt schlagartig vom Gas geht, hört ein Überdruckventil zwitschern wie eine wütende Amsel. Bei einer derart unharmonischen Leistungsentfaltung zieht auf den ersten Metern jeder Polo davon. Ein manuelles Schaltgetriebe gibt es nicht. Leider. Und damit auch kein geschicktes Fußspiel zwischen Gas und Kupplung, das die Anfahrschwäche kaschiert und einen artgerechten Kavaliersstart ermöglichen würde.
Geschaltet wird automatisch, per Lenkradwippe oder Wählhebel. Der langsame Kraftschluss verursacht eine ruckhafte Fahrweise. Für einen Sportler wenig angemessen. Außerdem bevormundet der Smart seinen Fahrer selbst im Manuell-Modus mit Zwangshochschaltung. Dafür erzielt der 870-Kilo-Winzling Bestwerte beim Bremsen. Bravo, Brabus! Keiner ankert besser. Mit 33,8 Metern schafft er einen neuen AUTO BILD-Rekord für volle Verzögerung aus 100 km/h. So gehört sich das für einen waschechten Roadster. Der er eigentlich nicht ist. Denn sein Motor sitzt hinten quer und nicht vorn längs wie bei seinen Oldie-Vorbildern aus England. Dass er dennoch an britische Klassiker erinnert, liegt an seiner Öffnungsprozedur. Zwar faltet das Dach wie ein Rollo elektrisch nach hinten, doch die beiden Dachholme müssen wie einst Steckscheiben aufwändig per Hand demontiert und im vorderen Kofferraum verstaut werden.
Beim Ampelstart dümpelt der aufgeladene Winzling aber zunächst enttäuschend träge in der Flaute. Typisch Turbo: Trotz Vollgas passiert anfänglich wenig, dann ist plötzlich die Hölle los. Aufgeregt pfeift der Lader. Erst bei 4000/min steht der Dreizylinder voll im Saft, braust mit kehlig-heiserer Stimme vorwärts. Wer jetzt schlagartig vom Gas geht, hört ein Überdruckventil zwitschern wie eine wütende Amsel. Bei einer derart unharmonischen Leistungsentfaltung zieht auf den ersten Metern jeder Polo davon. Ein manuelles Schaltgetriebe gibt es nicht. Leider. Und damit auch kein geschicktes Fußspiel zwischen Gas und Kupplung, das die Anfahrschwäche kaschiert und einen artgerechten Kavaliersstart ermöglichen würde.
Geschaltet wird automatisch, per Lenkradwippe oder Wählhebel. Der langsame Kraftschluss verursacht eine ruckhafte Fahrweise. Für einen Sportler wenig angemessen. Außerdem bevormundet der Smart seinen Fahrer selbst im Manuell-Modus mit Zwangshochschaltung. Dafür erzielt der 870-Kilo-Winzling Bestwerte beim Bremsen. Bravo, Brabus! Keiner ankert besser. Mit 33,8 Metern schafft er einen neuen AUTO BILD-Rekord für volle Verzögerung aus 100 km/h. So gehört sich das für einen waschechten Roadster. Der er eigentlich nicht ist. Denn sein Motor sitzt hinten quer und nicht vorn längs wie bei seinen Oldie-Vorbildern aus England. Dass er dennoch an britische Klassiker erinnert, liegt an seiner Öffnungsprozedur. Zwar faltet das Dach wie ein Rollo elektrisch nach hinten, doch die beiden Dachholme müssen wie einst Steckscheiben aufwändig per Hand demontiert und im vorderen Kofferraum verstaut werden.
Dem MR2 fehlt's an Motorklang
Auch beim MR2 dürfte das Dach bedienerfreundlicher sein. Die beiden Verriegelungen lassen sich im Sitzen öffnen, doch dann muss der Toyota-Lenker aussteigen. Nur mit kräftigem Druck von oben lassen sich die Spriegel in den hinteren Sicherheitsmechanismus arretieren. Im direkten Vergleich mit dem Brabus-Smart gibt sich der MR2 kommoder. Das Fahrwerk ist weniger straff, die Sitzposition nicht so tief. Über schlechte Straßen rollt er spürbar komfortabler und wirkt sehr verwindungssteif.
Negative Rekordwerte setzt er indes beim Kofferraumangebot. Obwohl länger, breiter und höher, bietet er weniger Stauplatz als der Smart. Unter der Heckklappe sitzt der verschwenderisch verbaute Mittelmotor, vorn liegt in einem schmalen Schacht das Notrad. Bestenfalls ein Kulturbeutel findet hier Platz. Bleiben zwei kleine Fächer hinter den Sitzen. Segel setzen für den großen Törn ist damit passé.
Der MR2 ist auf der kurvigen Kurzstrecke und vor der Eisdiele in seinem Element. Wohl proportioniert, kann er es dort optisch mit einem Porsche Boxster aufnehmen. Klanglich dagegen ganz und gar nicht. Der 140-PS-Sauger rasselt blechern im Rücken des Fahrers. Schade, der kräftige Vierzylinder hätte eine kernigere Geräuschkulisse verdient. Besonders mit hohen Drehzahlen geht es rasant vorwärts. Auch die Lenkung wird Sportwagen-Maßstäben gerecht. Präzise lässt sich der Toyota um jede Kurve zirkeln. Das automatisierte Schaltgetriebe (1800 Euro) übernimmt nur die Arbeit der Kupplung. Die Gänge müssen weiterhin per Hand gewechselt werden. Am besten so: Mit 100 km/h brummelt der Motor im sechsten Gang vor sich hin. Doppelklick auf die Lenkradtaste – blitzschnell schaltet das Getriebe in den vierten, und die Elektronik gibt gekonnt Zwischengas. Aus der schwachen Brise wird schlagartig Windstärke zwölf. Wunderbar.
Negative Rekordwerte setzt er indes beim Kofferraumangebot. Obwohl länger, breiter und höher, bietet er weniger Stauplatz als der Smart. Unter der Heckklappe sitzt der verschwenderisch verbaute Mittelmotor, vorn liegt in einem schmalen Schacht das Notrad. Bestenfalls ein Kulturbeutel findet hier Platz. Bleiben zwei kleine Fächer hinter den Sitzen. Segel setzen für den großen Törn ist damit passé.
Der MR2 ist auf der kurvigen Kurzstrecke und vor der Eisdiele in seinem Element. Wohl proportioniert, kann er es dort optisch mit einem Porsche Boxster aufnehmen. Klanglich dagegen ganz und gar nicht. Der 140-PS-Sauger rasselt blechern im Rücken des Fahrers. Schade, der kräftige Vierzylinder hätte eine kernigere Geräuschkulisse verdient. Besonders mit hohen Drehzahlen geht es rasant vorwärts. Auch die Lenkung wird Sportwagen-Maßstäben gerecht. Präzise lässt sich der Toyota um jede Kurve zirkeln. Das automatisierte Schaltgetriebe (1800 Euro) übernimmt nur die Arbeit der Kupplung. Die Gänge müssen weiterhin per Hand gewechselt werden. Am besten so: Mit 100 km/h brummelt der Motor im sechsten Gang vor sich hin. Doppelklick auf die Lenkradtaste – blitzschnell schaltet das Getriebe in den vierten, und die Elektronik gibt gekonnt Zwischengas. Aus der schwachen Brise wird schlagartig Windstärke zwölf. Wunderbar.
Kosten und Ausstattungen
Preislich liegen beide Roadster im Bereich von Mittelklasse-Modellen. Bei der Sicherheit fehlen dem MR2 die Seitenairbags. Den Smart gibt es leider nur mit automatisiertem Schaltgetriebe.
Technische Daten und Testwerte
Neue Bestmarke: Der leichte Smart erzielt beim Bremsen Rekordwerte. Aber auch der Toyota verzögert aus 100 km/h vorbildlich.
Fazit und Wertung
Fazit Obwohl konzeptionell und preislich ähnlich, fahren hier zwei sehr unterschiedliche Roadster um die Wette. Smarts Topmodell ist ein Spielzeug für Besserverdiener, die sich nicht trauen, ein Motorrad zu kaufen. Mehr Auto im herkömmlichen Sinn bietet der Toyota. Zumindest was den Fahrbetrieb angeht. Vier Zylinder und 140 PS fühlen sich harmonischer an als der Turbo-Hektiker von Brabus. Sein geringes Stauvolumen macht den MR2 aber nur bedingt alltagstauglich.
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