Malle, Ibiza, Rimini – uns Deutsche zieht es im Sommer meist in südliche Gefilde. Doch auch im hohen Norden ist es von Juni bis August oft schön kuschelig warm. Und die Sonne grinst fast rund um die Uhr.
Von Hamburg nach Malmö braucht man mit dem Auto nur vier Stunden. Wer hätte das gedacht? Auf die Insel Sylt kommt man aus der Hansestadt auch nicht viel schneller. Wer auf der Suche nach Trubel, Nordseekrabben und Jetset ist, dem sei die Nordsee-Insel durchaus ans Herz gelegt. Diejenigen, die sich hingegen nach absoluter Ruhe und komplett unberührter Natur sehnen, sollten die östlichere Route einschlagen und nach Schweden aufbrechen. Besonders schnell geht das mit der Fährverbindung Puttgarden (Fehmarn/Deutschland) – Rødby (Dänemark) und anschließend über den Öresund (Kopenhagen/Dänemark – Malmö/Schweden). Die Autofähren legen in Puttgarden alle halbe Stunde ab und selbst in der Hauptsaison sind keine langen Standzeiten zu erwarten. Die Hin- und Rückfahrt kostet in einem Pkw 130 Euro. Die Überfahrt dauert rund 45 Minuten.
Tierisches Vergnügen am Streckenrand
Meist ist gemütliches Tuckern mit 90 km/h angesagt. So viel ist auf schwedischen Landstraßen erlaubt.In Dänemark wartet dann eine entspannte Fahrt vorbei an vielen Gehöften, Windmühlen und Getreidefeldern. Nicht vergessen, Hot Dog essen! Schon nach eineinhalb Stunden ist die Öresundbrücke erreicht, die Dänemark mit Schweden verbindet. Einziger Wermutstropfen: Die vierrädrige Benutzung der imposanten Brücke über die Meerenge lassen sich die Betreiber mit knackigen 36 Maut-Euros bezahlen. Pro Strecke! Doch das Loch in der Geldbörse ist schnell vergessen, knattert man erst vergnügt über schwedischen Boden. Rechts und links der Straße reiht sich ein herrlicher See an den anderen, laden friedliche Mischwälder zum Wandern ein – und das Meer ist meist nicht weit.
Da isser, der Hjälmare-Hecht! Wer des Angelns, Pilz- und Beerensuchens mächtig ist, muss in Schweden nicht Hunger leiden.Auch Freund Fauna lässt sich nicht lumpen: Elche, Seeadler, Kraniche, Biber, Fischotter, Lachse und Kollegen kräuchen vergnügt durchs Geäst oder sausen durchs Wasser und lassen sich gerne bewundern. Übrigens: Auto-Fans kommen in Schweden ebenfalls auf ihre Kosten. In kaum einem anderen Land – die USA einmal ausgenommen – begegnen einem so viele Chevrolets, Cadillacs, Buicks und Co aus den 60er- und 70er Jahren. Der Schwede liebt Oldtimer. Besonders an den Wochenenden sind die Straßen voll von den bunten Blech-Antiquitäten. Doch zurück hinters eigene Steuer: Wir waren in Malmö. Von dort geht es schnurstracks die Ostküste hinauf – und in weniger als acht Stunden ist Stockholm erreicht. Theoretisch.
Jede Menge schicke Ferienhäuser
Denn nicht so hastig! Urlauber sollten für diese Strecke mehr Zeit und ein paar zusätzliche Übernachtungen einplanen. Auf dem Weg Richtung Hauptstadt streift man bunte Küstenstädte wie Karlskrona, Kalmar oder Västervik, die unbedingt besichtigt werden sollten. Bei Maximaltempo 90 auf Landstraßen lässt sich ganz wunderbar mit jeder Menge interessanter Boxenstopps durch das Land cruisen. Als finales Feriendomizil bietet sich eines der zahlreichen Ferienhäuschen im Pippi-Langstrumpf-Stil an, die meist in völliger Abgeschiedenheit an einem See gelegen sind. Der Schwede braucht Platz und liebt das Wasser!
Ein typisches Schweden-Ferienhäuschen. Ab rund 500 Euro ist eine Woche Einsamkeit und Gemütlichkeit garantiert.Teuer sind die Häuser generell nicht – ab rund 500 Euro pro Woche lässt sich problemlos ein komfortables Urlaubsheim finden. Und das Beste kommt zum Schluss: Die Sonne scheint im Sommer bereits in Mittelschweden fast rund um die Uhr. Im Juli geht sie nicht vor 23.00 Uhr unter und ist schon um 3.00 Uhr morgens wieder für den UV-hungrigen Urlauber da! Kleine Hilfestellungen für eine unbeschwerte Schwedenreise: • Alle Infos zu den Fährverbindungen • Viele schöne Ferienhäuser finden Sie hier, hier und hier.