Marschall hat einen Plan! Dieses lustige Wortspiel trifft auf Dennis Marshall (21) zu wie auf keinen anderen Rennfahrer. Der BMW-Junior fährt im M6 GT3 (585 PS) gerade seine zweite Saison im ADAC GT Masters. Sein Ziel: zum Werksfahrer befördert werden. „BMW ist im Motorsport breit aufgestellt“, weiß der Förderkandidat der Deutsche Post  Speed Academy. „Daher will  ich  mit der Marke eines Tages die 24h-Rennen von Le Mans und am Nürburgring gewinnen.“

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ADAC GT Masters: Die technischen Daten der Supersportler
ADAC GT Masters: Die technischen Daten der Supersportler
ADAC GT Masters: Die technischen Daten der Supersportler
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ADAC GT Masters: Die technischen Daten der Supersportler
Dafür braucht der Sohn von „Mr. Markenpokal“ Thomas Marschall (54) in der Liga der Supersportwagen gute Ergebnisse. Im Debütjahr, in dem er noch den Audi R8 LMS GT3 (585 PS) pilotierte, wurde er 21. Nach den ersten zwei Rennwochenenden 2018 steht er noch ohne Punkte da. „Wir hatten zuletzt technische Probleme“, bedauert er.
BMWs junger GT-Master
Dennis Marschall fährt im ADAC GT Masters im BMW M6 GT3
Auch der GT3-Umstieg von Audi zu BMW war für ihn nicht einfach. „Der BMW zickt mit gebrauchten Reifen beim Rausbeschleunigen aus den Kurven. Da spüre ich die ganze Turbopower“, erklärt er. „Der Audi ist da mit dem Saugmotor einfacher zu kontrollieren. Aber dafür fährt der M6 in schnellen Kurven wie auf Schienen, während ich in solchen Passagen mit dem R8 mehr am Steuer rudern musste.“
Angefangen hat Marschalls Karriere im Kartsport. Einer seiner Gegner war der heutige Formel-1-Star Max Verstappen (20). „Ich wusste direkt, dass er ein Ausnahmetalent ist. Er war schon im Kart extrem schnell und aggressiv“, erinnert sich der Eggensteiner. „An einem Rennwochenende wurde Max hart von einem Gegner überholt. Daraufhin hat er gekontert und ihn dabei rausgedrängt. Max wollte schon damals zeigen, wer der Chef auf der Strecke ist.“ Inspiriert wurde Marschall aber von einem anderen Formel-1-Piloten: Lewis Hamilton. „Ich mag seine extravagante Art, und er ist ein sehr schneller Qualifying-Pilot.“ 
Die Kandidaten der deutsche Post Speed Academy 2018: Hier nachlesen
Eine Stärke, die auch Marschall bei sich sieht. „Wenn es drauf ankommt, kann ich die Leistung auf den Punkt abrufen, besonders im Qualifying.“ Bei 36 Boliden im GT Masters ist das nicht leicht. „Da muss man auch mal egoistisch sein. Für eine freie Runde muss runtergebremst werden, um Abstand nach vorn zu schaffen. Dabei kann es auch passieren, dass man andere behindert.“
Im GT Masters geht es für ihn vom 7. bis 9. Juni auf dem Red Bull Ring (Österreich) weiter. Marschall ist optimistisch. „In der dünnen Höhenluft haben wir mit unserem Turbomotor einen Vorteil gegenüber den Saugern.“

Von

Alexander Warneke