(dpa/cj) Um die deutschen Klimaziele im Verkehr zu erreichen, hat das Umweltbundesamt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (5. Dezember 2019) in einem internen Bericht drastische Einschnitte empfohlen. Danach sollten unter anderem die Steuerbegünstigung für Dienstwagen und der Preisvorteil für Dieselkraftstoffe wegfallen. So würde allein die Steuer auf das bislang begünstigten Diesel bis zum Jahr 2030 um gut 70 Cent auf 1,19 Euro je Liter steigen. Benzin würde den Plänen zufolge um 47 Cent teurer. Außerdem solle die Pendlerpauschale abgeschafft werden, die Maut für Lkw stark steigen und auf Autobahnen rasch ein Tempolimit von 120 km/h eingeführt werden.

Maßnahmenpaket noch unveröffentlicht

Die Klimaziele im Verkehr seien "ambitioniert, aber machbar", heißt es in dem Papier. Entscheidend sei allerdings ein Ausgleich sozialer Härten. Das Maßnahmenpaket war dem "SZ"-Bericht zufolge bereits im Juni 2019 erstellt worden, als die Bundesregierung ihr im Oktober vorgestelltes Klimapaket vorbereitete (hier lesen Sie, was das Klimapaket die Autofahrer kostet). Ob die oberste deutsche Umweltschutzbehörde ihre Einschätzungen offiziell publik machen dürfe, entscheide das Bundesumweltministerium. Dort habe man die Erarbeitung konkreter Vorschläge dem Verkehrsministerium überlassen wollen, heißt es. Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes würden die Anstrengungen im Klimapaket bei Weitem nicht reichen. "Nach unseren Abschätzungen bleibt eine Klimaschutzlücke von 20 bis 30 Millionen Tonnen Treibhausgasen", wird Behördenchefin Maria Krautzberger zitiert.