Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat einen Rechtsstreit mit drei internationalen Großbanken über die Kontrolle an der Formel-1-Holding FOH verloren. Ein Gericht in London gab einer Klage der Bayerischen Landesbank statt, die bemängelt hatte, daß der 73jährige Brite die Mehrheit des FOH-Vorstandes nach seinen Wünschen besetzt habe – obwohl die Banken 75 Prozent der Anteile halten. Wenn der Vorstand der Holding aufgrund des Richterspruches neu besetzt werden muß, könnte "Big Bernie" einen großen Teil seines Einflusses verlieren.

Bayrische Landesbank, JP Morgan und Lehman Brothers hatten nach dem Zusammenbruch des Kirch-Imperiums die 75 Prozent an der Holding als Ausgleich für geplatzte Kredite in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro erhalten. Ecclestone, dessen Familienholding Bambino Trust die restlichen 25 Prozent hält, hatte aber noch vor zwei Jahren zwei Vorstandsposten mit seinem Genfer Anwalt Luc Argand und dessen Frau Emmanuele Argand-Rey besetzt.

Für Ecclestone bedeutet dieser Richterspruch einen Rückschlag. Der Engländer streitet zur Zeit auch mit den Teams und Herstellern der Königsklasse, die einen größeren Anteil der Einnahmen sowie mehr Transparenz in der Geschäftsführung fordern. BMW, DaimlerChrysler, Ferrari und Renault bereiten eine eigene Rennserie ab 2008 vor, in der die Teams mehr Geld erhalten sollen.

Ecclestone selbst nahm die Entscheidung äußerlich gelassen auf. Auf die Frage, was sich für ihn ändern würde, meinte er nur: "Nichts." Die Banken hätten die Anteile nicht aus eigenem Antrieb erworben, sondern lediglich als Sicherheit für Kredite erhalten. "Sie haben ein Haus bekommen, das sie gar nicht haben wollten. Jetzt wollen sie da wieder raus", so Ecclestone. "Sie wollen ihre Anteile zu Geld machen."