Subaru Tribeca: Gebrauchtwagen-Test
Im Alter wird die SUV-Rarität Subaru Tribeca sympathisch

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Boxer-Motor im SUV? Hat sich Porsche nie getraut, Subaru mit dem Tribeca schon! Hier kommt der Gebrauchtwagen-Test.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Nicht gesucht und doch gefunden. Bei APE-Automobile in Norderstedt bei Hamburg linst uns eine absolute Rarität der SUV-Gemeinde an. Ganz unscheinbar steht da ein japanischer Ami (gebaut in Lafayette, Indiana), eingeparkt zwischen alter C-Klasse und Zafira A. Sein Name: Subaru Tribeca. Etwas erstaunt über unser reges Interesse rückt der freundliche Händler bereitwillig die Schlüssel raus und lässt den Kiesplatz für eine Probefahrt freiräumen.
Der Tribeca schaffte nie mehr als dreistellige Jahreszulassungen

Für eine gute Sitzposition fehlt die Lenkrad-Axialverstellung, das runde Cockpit ist immer noch ziemlich einzigartig.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
In Deutschland kam das SUV nie über dreistellige Jahreszulassungszahlen hinaus. In den USA, dem eigentlichen Zielmarkt des Tribeca, ein ähnliches Dilemma. Etwas verzweifelt verpasste Subaru dem Tribeca schon im dritten Produktionsjahr ein Facelift mit komplett neuer Front. Bei der Gestaltung ließen sich die Designer offensichtlich von Chrysler inspirieren. Doch auch das brachte keinen wirklichen Erfolg. In Europa nahm Subaru sein großes SUV 2010 vom Markt. Und 2014 war endgültig Schluss für den Tribeca. Mit dem Nachfolger Ascent (seit 2018) versuchte es Subaru gar nicht mehr in der Alten Welt.
Abgestimmt für lange Highway-Etappen

Im Testwagen wummert der 3.0-B6. Ende 2007 kam der 3.6er mit ein wenig mehr Leistung, aber spürbar mehr Drehmoment.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Der Boxer schafft mehr als 300.000 Kilometer
Wer sich davon nicht abschrecken lässt, könnte bei der Suche nach einem passenden Modell verzweifeln. Weniger als 20 Angebote finden sich aktuell im Netz. Die Zustände der Fahrzeuge, so viel verraten die Bilder schon aus der Ferne, variieren dabei ziemlich stark. Absehbar ist leider auch, wie sich die Ersatzteilversorgung dieser Rarität in Zukunft entwickeln dürfte. Zugute halten müssen wir dem Tribeca hingegen seine solide Antriebstechnik. Der auch in Legacy und Outback verbaute Boxer ist bekannt für Laufleistungen über 300.000 Kilometer. Zudem war unser Testwagen weder an der Karosserie noch an der Auspuffanlage besorgniserregend von Rost befallen. Zu den weniger haltbaren Verschleißteilen zählen die Bremsen, die unterdimensionierten Lager des Fahrwerks sowie die Wasserpumpe, die oft schon ab Laufleistungen von 100.000 Kilometern den Dienst quittiert. Fazit: Als Neuwagen ein Vollflop, im Alter sympathisch. Dazu sind die Schwächen des Tribeca überschaubar. Obendrein fasziniert er mit seinem geschmeidigen Boxer. Viel Auto fürs Geld gibt es auch, der Kurs des skurrilen Japaners ist inzwischen abgestürzt.
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