AUTO BILD: "Porsche und Stütze – das passt nicht zusammen", hat Ex-Chef Wendelin Wiedeking einmal gesagt. Reine PR? Dr. Christoph Lütge (42, Bild oben), Professor für Wirtschaftsethik an der TU München: Ich glaube nicht, dass das ursprünglich nur als PR gemeint war. Daraus spricht vielmehr ein begrüßenswertes unternehmerisches Ethos.
Porsche macht einen Rekordgewinn von 1,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr – und kassiert 7,6 Millionen Euro Subventionen für die Entwicklung von Elektroautos. Wie passt das zusammen?
Subventionen sollten nur vorübergehend, zur Hilfe bei Strukturanpassungen angewandt werden. Im Fall der Elektromobilität sind Subventionen im Grundsatz gerechtfertigt, um alternative Mobilitätskonzepte zur Produktionsreife zu bringen. Porsche muss aber seinen Rekordgewinn nun auch in die Elektrofahrzeuge reinvestieren, damit die erhaltenen Subventionen zurückgefahren werden können und Früchte tragen.Ist ein Imageverlust für Porsche denkbar? Wirtschaftsethik wird für Unternehmen immer wichtiger. Entsprechende Abteilungen entstehen, Ethikbeauftragte werden berufen. Porsche muss aufpassen, dass es sein Bild eines kraftvoll und innovativ wirtschaftenden Unternehmens nicht gefährdet.

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