Suzuki SX4 S-Cross: Gebrauchtwagen-Test
Kompaktes Allround-SUV mit niedrigen Unterhaltskosten

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Als Euro-Japaner ohne Allüren empfiehlt sich der Suzuki SX4 S-Cross. Taugt das in Ungarn gebaute Kompakt-SUV gebraucht als Geheimtipp?
Bild: Ingo Barenschee / AUTO BILD
Ehrliche Arbeitstiere ohne Premium-Allüren sind in der Autowelt inzwischen selten. Die japanische Marke Suzuki macht eine erfreuliche Ausnahme von dieser Regel. In den Achtzigern erarbeitet sie sich mit wirtschaftlichen Kleinwagen und kernigen Kompakt-Offroadern eine feste Fangemeinde. Und bleibt ihrem pragmatischen Image bis heute treu. Der rustikale Suzuki X4 S-Cross ist ein gutes Beispiel.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Das 4,30 Meter lange SUV wurde bereits 2013 vorgestellt, im Herbst 2016 gründlich überarbeitet und bis Ende 2021 angeboten. Unser Testwagen vom Autohus in Gyhum bei Bremen ist ein Importfahrzeug aus Dänemark und wurde im Dezember 2019 erstmals zugelassen. Neu kostete er laut Schwacke-Datenbank in der Ausstattungsversion "Comfort" 23.290 Euro.
Suzuki SX4 S-Cross gebraucht: Mit fast 100.000 km kostet er 15.480 Euro
An Bord sind einige Goodies, die das Leben angenehmer, jedoch keinesfalls luxuriös machen. Neben einem Multifunktionslederlenkrad sind ein etwas störrisches Siebenzoll-Touch-Infotainment mit grob auflösender Rückfahrkamera, Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, 17-Zoll-Alufelgen und lichtstarke LED-Scheinwerfer an Bord. Nach immerhin 98.793 Kilometern stünden 15.480 Euro als Ablöse im Raum.

Konservatives Cockpit ohne Schnörkel. Wirkt etwas altbacken, ist dafür leicht bedienbar!
Bild: Ingo Barenschee / AUTO BILD
Äußerlich hat sich der SX4 S-Cross gut gehalten. Es gibt weder am Blechkleid noch an der umlaufenden Kunststoffbeplankung nennenswerte Schäden. Und auch der Fahreindruck ist zwar recht laut, aber weitgehend frei von Klapper- und Poltergeräuschen. Im Innenraum fallen dagegen ein bereits reichlich abgegriffener Lenkradkranz, fusselnde Sitzbezüge und etliche Kratzer in diversen Hartplastik-Verkleidungen auf.
Die 111 PS des SX4 S-Cross reichen im Alltag aus
Klarer Fall: Der SX4 ist nichts für automobile Connaisseure, sondern für Pragmatiker. Softlack oder Ambientelicht sucht man vergebens, dafür sind die manuellen Instrumente leicht ablesbar. Wie steht es um das Platzangebot? Luftig, die Vordersitze fallen aber recht konturlos und nicht sonderlich bequem aus. Auf der Rückbank geht es dann eher eng zu. Die 430 bis 1269 Liter Kofferraum dürften den allermeisten Kleinfamilien genügen.
Technische Daten
Suzuki SX4 S-Cross 1.0 Boosterjet | |
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Motor | Dreizylinder/vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | vier pro Zylinder/2 |
Hubraum | 998 cm³ |
Leistung | 82 kW (111 PS) bei 5500/min |
Drehmoment | 170 Nm bei 2000/min |
Höchstgeschw. | 180 km/h |
0-100 km/h | 11,0 s |
Tank/Kraftstoff | 47 l/Super |
Getriebe/Antrieb | Fünfgang man./Vorderrad |
L/B/H | 4300/1785/1580 mm |
Kofferraumvolumen | 430-1269 l |
Leergewicht/Zuladung | 1165/565 kg |
Freude bereitet die gute Wirtschaftlichkeit des drehwilligen Dreizylinder-Boosterjet-Motors. Mit dem 111-PS-Benziner (ab Oktober 2018 Euro-6d-Temp) fühlt man sich durch das niedrige Leergewicht von nicht mal 1,2 Tonnen im Alltag ausreichend motorisiert. Das serienmäßige Fünfganggetriebe lässt sich ohne großen Kraftaufwand bedienen. So fällt der Verzicht auf die stärkeren Vierzylindermodelle (120 bis 140 PS, Diesel und Benziner) mit optionalem Allradantrieb zumindest Flachlandbewohnern leicht. Für den Alltag ausreichend sind 1200 Kilogramm Anhängelast (ungebremst 400 Kilogramm).
Grauimporte ohne Zusatzkonservierung gründlich checken
Wird der Suzuki japanischen Tugenden langfristig gerecht? Jein. Im Dauertest passte die Zuverlässigkeitsbilanz trotz der eher einfachen Machart über 100.000 Kilometer und wurde mit der Top-Note 1– belohnt. Allerdings nervten etliche Naviausfälle. Aufgrund der von uns festgestellten Korrosionsherde sollten besonders Grauimporte ohne Zusatzkonservierung gründlich gecheckt werden. Ansonsten können auf S-Cross-Freunde schon ab der dritten Hauptuntersuchung ernsthafte Probleme zukommen.
Unterhaltskosten
Testverbrauch | 6,1 l S/100 km |
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CO2 gem. NEFZ-Zyklus | 120 g/km |
Inspektion | 230-400 Euro |
Haftpflicht (17)* | 420 Euro |
Teilkasko (18)* | 439 Euro |
Vollkasko (19)* | 711 Euro |
Kfz-Steuer (Euro 6) | 70 Euro |
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine (AT) | 477 Euro |
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Anlasser | 303 Euro |
Wasserpumpe | 314 Euro |
Zahnriemen | entfällt, Kette |
Nachschalldämpfer | 380 Euro |
Kotflügel vorn links, lackiert | 876 Euro |
Bremsscheiben und -klötze | 433 Euro |
Infotainmenteinheit | 783 Euro |
Sommerreifen (215/55 R 17 V) | 700 Euro |
Fazit
Das kompakte Suzuki-SUV ist ein handfester Typ mit guten Allroundeigenschaften sowie niedrigen Unterhalts- und Reparaturkosten. Leichte Abzüge aufgrund mäßiger Detailqualität und beginnender Rostprobleme des Testwagens.
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