Taxi mit 800.000 Kilometern: Gebrauchtwagen-Test
Sollte ich ein ehemaliges Taxi mit 800.000 Kilometern kaufen?

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Kunstledersitze, Beulen und Kratzer, horrende Tachostände. Ein Taxi als Gebrauchtwagen ist nichts für jeden. AUTO BILD schaut sich die Dauerläufer in Rente etwas genauer an.
Wenn die Kilometerstände schwindelig machen, sind meistens alte Taxen im Spiel: 470.000, 521.000, 646.000, 803.000 ... Eine Armada von hellelfenbeinfarbenen Alt-Droschken mit solchen Laufleistungen tummelt sich im Preiskeller der Internetbörsen. Und wir wollen wissen, wie es um die Dauerläufer bestellt ist. Nur durchgenudelter, verkeimter Schrott? Oder eine echte Alternative für Sparfüchse? Wir rollen stilecht im privaten 200 TD von 1991 vor. Der 124er, wie die Baureihe intern genannt wird, war über viele Jahre hinweg DAS TAXI in Deutschland und gilt noch heute als unzerstörbar. Tatsächlich hat auch unser rauchsilbernes T-Modell bereits 509.000 Kilometer auf der Uhr. "Das schafft heute keiner mehr", ist sich Fotograf Christian sicher. Ist das so?
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Kilometermanipulation? Wenn, passiert sie später

Komplette Historie, ordentlicher Zustand – diesem E 200 d würde man auf den ersten Blick auch 100.000 Kilometer abnehmen. 412.000 km sind es tatsächlich.
Mehr als ein Dutzend Mal um den Globus gefahren

Großraumtaxi, Shuttle? Wie auch immer dieser Vito im Einsatz war, er hatte gut zu tun: 521.000 Kilometer stehen auf dem Tacho.
Nur der Toyota Prius ist eine echte Mercedes-Alternative
Nicht schlimm, uns zieht es eh zu einem anderen Kandidaten. Bei Faizi Automobile wartet ein zehn Jahre alter E 200 CDI auf einen neuen Besitzer. Tachostand: 803.000 Kilometer! Wird so was noch gekauft? "Klar", ist sich der Chef sicher. Schon allein weil bei 580.000 Kilometern ein Austauschmotor reinkam. "Mit 223.000 Kilometern ist der ja nicht mal richtig eingefahren", sagt er. Kritischer sieht der Chef die VW-Taxen auf seinem Gelände. "Die TDI machen oft schon nach 100.000 Kilometern Ärger mit dem Zweimassenschwungrad, dem Getriebe oder der Elektronik. Über 300.000 Kilometer kommt ein VW kaum hinaus." Auch die seltene Konkurrenz von Citroën und Dacia sieht der Chef "für die hohe Belastung im Taxi-Dienst nicht ausgelegt". Nur der Toyota Prius scheint eine echte Alternative zu sein. "Irgendwann Akkus tauschen, ansonsten haben die nichts." Am liebsten ist ihm aber doch Mercedes. Der Stern ist in dieser Branche noch unschlagbar. So ein ausrangierter Benz ist für mutige Schrauber ein Spartipp. Wir bleiben trotzdem beim 124er. Zumindest für die nächsten 500.000 Kilometer. Fazit von Malte Büttner: Keine Angst vor Dauerläufern, die sich auf Hinterhöfen die Reifen platt stehen! Mit etwas Schraubertalent und Risikobereitschaft lockt der eigene Benz für schmales Geld.
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