(Reuters/dpa/lhp) Elektroauto-Pionier Elon Musk fährt trotz Corona-Einschränkungen die Produktion in seinem Tesla-Hauptwerk in Kalifornien wieder hoch. Er sei bereit, sich dafür sogar verhaften zu lassen. "Wir freuen uns, wieder an die Arbeit zu gehen und haben sehr detaillierte Pläne implementiert, um eine sichere Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen", hieß es in einer E-Mail des Konzerns am 11. Mai 2020.Musk verwies auf eine Anordnung des kalifornischen Gouverneurs vom 7. Mai, die es Herstellern erlaube, den Betrieb wieder aufzunehmen. Er kündigte an, dass die zuvor beurlaubten Mitarbeiter wieder regulär ihre Arbeit aufnehmen würden. Regionalen Medien zufolge war bereits vor der Ankündigung der volle Parkplatz vor dem Tesla-Werk aufgefallen.

Musk bittet darum, dass nur er verhaftet wird

Musk erklärte auf Twitter, dass er sich den Arbeitern am Fließband anschließen werde. "Falls jemand verhaftet wird, dann bitte ich darum, dass nur ich es bin", schrieb er. Hintergrund ist ein Streit mit dem Bezirk Alameda, in dem das Werk liegt: Es dürfe bei Tesla noch nicht wieder gearbeitet werden, weil Beschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus noch in Kraft seien, erklärte der Bezirk. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hatte zwar gesagt, eine Öffnung von Fabriken in Kalifornien werde wieder erlaubt. Der Bezirk Alameda hatte aber zunächst für sich entschieden, dass der "Shutdown" mit Ausnahme von unerlässlichen Betrieben bis Ende Mai 2020 bestehen bleiben soll.

Nur "minimale, wesentliche Grundoperationen"

Der Bezirk unterrichtete Tesla am 11. Mai, dass das Werk nur "minimale, wesentliche Grundoperationen" ausführen dürfe, bis ein genehmigter Plan zur Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung des Virus vorliege. Musk hatte am 9. Mai angekündigt, den Bezirk Alameda zu verklagen, da die Beschränkungen gegen die Anordnung des Gouverneurs verstoßen würden. Der Tesla-Chef hatte zudem gedroht, die Produktion aus Kalifornien abzuziehen. Musk hatte die Coronavirus-Gefahr von Anfang an heruntergespielt und vergangene Woche die Ausgehbeschränkungen im Alameda County als "faschistisch" beschimpft. Er hatte auch versucht, das Werk als besonders unentbehrlich auch in der Pandemie offenzulassen, kam damit aber nicht durch. In Fremont werden die mit Abstand meisten Fahrzeuge von Tesla gebaut, während die Produktion in dem neuen zweiten Werk in China erst am Anfang steht. Musk behauptet jetzt auch, dass die örtlichen Behörden die Wiedereröffnungspläne des Bundesstaates widerrechtlich blockiert hätten. Tesla arbeitet aktuell auch am Bau eines Werks im brandenburgischen Grünheide bei Berlin, das 2021 seinen Betrieb aufnehmen soll.