Test Honda Insight 1.3 Elegance
Sparen auf die milde Art

—
Honda macht den Hybrid günstig. Bei 19.550 Euro startet der neue Insight – mit Mildhybrid-Antrieb, niedrigem Verbrauch und ordentlichen Fahrleistungen. Das System – einfacher als beim 6000 Euro teureren Prius – funktioniert bestens.
"Blumenpflücken während der Fahrt verboten." Das, so die Legende, war ein Hinweis für Passagiere früher Eisenbahnen, die mit Tempo 15 durch die Gegend zuckelten. Jetzt, knapp 180 Jahre später, ist es im neuen Honda Insight ausdrücklich erwünscht, Blumen zu sammeln – gerade während der Fahrt. Und bei viel höherem Tempo. Denn der Insight belohnt sparsame Fahrweise mit kleinen, virtuellen Blümchen im Info-Display. Bis zu fünf leuchten bei zurückhaltendem Gasfuß. Fährt man hastiger, verschwinden sie wieder. Also los, fahren wir Blumen pflücken. Äußerlich sieht der Insight schon mal unspektakulär aus, nur glatter und schlanker als Golf oder Astra.
Ein kleiner Elektromotor mit 14 PS unterstützt PS 1,3-Liter-Benziner
Das Cockpit hat allerdings Captain Future gebaut – aber man ist schnell mit den verschiedenen Anzeigeebenen und Info-Displays vertraut. Nach kurzer Gewöhnung sind tatsächlich alle Instrumente klar ablesbar, Schalter und Tasten liegen gut zur Hand. Für den Antrieb sorgt ein sogenannter Mildhybrid. Ein kleiner Elektromotor mit 14 PS unterstützt beim Beschleunigen den 1,3-Liter-Benziner mit 88 PS. Im Schiebebetrieb und beim Bremsen lädt der E-Motor die Akkus, die den Strom für den Elektromotor liefern. Mildhybrid bedeutet, dass der Insight nicht dafür ausgelegt ist, rein elektrisch zu starten oder längere Strecken zu fahren – wie das ein Vollhybrid kann, der Toyota Prius zum Beispiel.
Gibt man Gas, schnellt erst einmal nur die Drehzahl hoch

Das erklärt dann auch, warum der Insight trotz der mit 98 PS relativ bescheidenen Systemleistung flott unterwegs ist. Bis etwa Tempo 150 hält er mühelos auch mit stärkeren Autos mit, darüber wird es dann aber zäh. Für den Verbrauch verspricht Honda wahre Wunder: Mit nur 4,4 Litern soll sich der Insight begnügen. Schön wär’s! Im Test haben wir 5,9 Liter gemessen, auf einer Sparfahrt mit ganz leichtem Gasfuß nur noch 5,2 Liter. Auch gut, das liegt in der Nähe sparsamer Diesel. Übrigens: Der Toyota Prius kam im letzten Test auf 5,3 Liter. Mit dem kann man aber während der Fahrt keine Blumen pflücken.
Fazit
Mit dem Preis ab 19.550 Euro für den Insight macht Honda das Thema Hybrid spannend. Das System – einfacher als beim 6000 Euro teureren Prius – funktioniert bestens und spart erheblich. Und dabei ist der Insight kein karges Sparmobil, sondern ein attraktives, komplett ausgestattetes Kompaktauto mit anständigen Fahrleistungen. Federungskomfort, die Abstimmung der CVT-Automatik und das Platzangebot im Fond lassen sich noch verbessern.
Service-Links