Nach dem Flop des Vorgängers trägt der neue Jeep Cherokee wieder Kanten – wie die Mini-Ausgabe des Marken-Flaggschiffs Commander. Mit unter 4,50 m Länge ist er außen wie innen kompakt, richtig viel Platz genießt man weder in der ersten noch in der zweiten Sitzreihe. In den USA gilt der Jeep als Einkaufs- und Zweitwagen für die Gattin. So gefällt der neue Indianer mit US-typisch problemloser Bedienung, aber auch schlichter Verarbeitung und Materialqualität. Ein netter, in dieser Klasse einzigartiger Gag: Das Spitzenmodell Limited Exclusive bietet als Extra ein riesiges Faltschiebedach, das von vorn oder auch von hinten öffnet.

Echt Jeep: Billigplastik und ein Geländegang

Jeep Cherokee 2.8 CRD Auto.
Dem überarbeiteten 2,8-Liter-Diesel liegt sportliche Fahrweise weniger: Der kernig ziehende Vierzylinder dröhnt rau, die aufpreispflichtige Automatik senkt gern die Drehzahlen. Das neue Allradsystem regelt auf Knopfdruck die Kraftver teilung elektronisch, je nach Untergrund. Mit zuschaltbarem Untersetzungsgetriebe taugt der Cherokee sehr gut für Offroad-Einsatz – trotz der relativ knappen Bodenfreiheit von 189 mm. Die langen Federwege machen dafür das Straßenhandling etwas schaukelig, notfalls bremst ESP den Jeep. Dafür erspart die weiche Dämpfung böse Stöße. Nur: US-Schnäppchen sind die Jeep-Preise nicht.

Fazit

Fans werden es begrüßen: So muss ein Jeep aussehen und fahren. Doch auf der Straße hängt die Konkurrenz das Klettertier längst ab. So bleibt das Original in seiner Nische hängen – Jeep hat eine Chance vertan.