Karosserie/Qualität

Die Neukonstruktion hat gegenüber dem seit 1998 angebotenen Vorgänger nur wenige Zentimeter zugelegt. Der auch in Details sehr handfest wirkende J20 (interne Bezeichnung) ist aber auch ein wahrhaft massiges Auto. Die Innenbreite geriet extrem üppig, der Platz im Fond blieb durchschnittlich. Riesig dagegen fällt der 1,18 Meter lange Gepäckraum aus (655 bis 2322 Liter).

Fahrfreude/Antrieb

Ausschließlich Achtzylindermotoren kommen zum Einsatz. Neben einem 4,5-l-Turbodiesel mit 286 PS gibt es wie auch im Testwagen einen 4,7-l-Benziner, der weltweit die größere Rolle spielt. Er arbeitet mit einer Fünfstufenautomatik zusammen, allerdings mit durchschnittlichem Resultat, denn die Automatik animiert den lässig agierenden Säusel-V8 häufig zu höheren Drehzahlen. Ein Torsen-Zentraldifferenzial überträgt die Kraft sicher auf beide Achsen, wo die Bremseingriffe der Schlupfregelung echte Achssperren ersetzen.

Fahrleistungen

Der Motor beugt sich spürbar dem immensen Gewicht von über 2,7 Tonnen. Bereits bei echten 194 km/h wird etwas ungelenk abgeregelt. Die versprochenen 200 km/h erreicht der Land Cruiser nur auf dem Tacho.

Fahrwerk/Sicherheit

Die Bremsen sind gerade noch akzeptabel, lassen aber nach der sechsten Bremsung nach. Sonst fährt sich das Schiff unproblematisch. Geländetauglichkeit Gewicht, Ab-messungen und 13 Meter Wendekreis sind hinderlich. Dafür überzeugen Bodenfreiheit und vor allem die beeindruckende Verschränkung durch die automatische Stabilisatorentkoppelung.

Komfort

Das hydropneumatische Fahrwerk mit einstellbaren Dämpfern beschwingt den Land Cruiser.

Preis/Kosten

Der Benziner hat serienmäßig Leder und Navi. Teuer: die Versicherung. Und naturgemäß missfällt der zu hohe Benzinverbrauch. Unter 14 Liter/100 km sinkt er auch bei Langsamfahrt nicht.

Fazit von AUTO BILD-Redakteur Martin Braun

Keine Überraschung: Auch der neue große Land Cruiser ist seiner Tradition als belastbarer KomfortGeländewagen für ferne Länder treu geblieben. Sportlichkeit darf man von ihm nicht erwarten.