Elektroautos und öffentliche Verkehrsmittel sollen in der französischen Stadt Grenoble künftig ein nachhaltiges Netz individueller und öffentlicher Mobilitätslösungen formen. Toyota hat dafür mit lokalen Partnern den Mobilitätsservice "Cité lib by Ha:mo" vorgestellt, frei übersetzt steht das für "freie Stadt durch Ha:mo", das Kürzel Ha:mo bedeutet "harmonische Mobilität". Toyota stellt dafür eine 70 Elektroautos umfassende Fahrzeugflotte. Sie besteht aus 35 Toyota i-Road, einem verkleideten, dreirädrigen Fahrzeug mit Dach, und 35 vierrädrigen Elektroautos des Typs Coms. Die Autos werden auf speziell ausgewiesenen Flächen abgestellt, eine Parkplatzsuche entfällt.
Toyota I-Road Elektroauto
35 i-Road sind Teil der Elektroflotte, das Dreirad ist noch wendiger als der Coms.
Der Carsharing-Service soll das bestehende Netz öffentlicher Verkehrsmittel in Grenoble ergänzen. Die 70 Elektroautos können für Kurz-Trips einschließlich einfacher Fahrten ohne Rückfahrt genutzt werden, die Fahrzeuge müssen nicht zum Ausgangspunkt der Reise zurückgebracht werden. Die Elektro-Minis und Ladestationen sind nahtlos in das IT-System des öffentlichen Nahverkehrs von Grenoble eingebunden und lassen sich damit problemlos in die Routenplanung miteinbeziehen sowie online oder per Smartphone-App reservieren. Ein vergleichbares Projekt hat Toyota bereits in der Heimatstadt des Unternehmens eingeführt, deshalb steuern die Japaner auch das Managementsystem "Ha:mo" bei.

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Toyota i-Road: Fahrbericht
Toyota i-Road: Elektroauto
Toyota i-Road: Dreirad
Kamera
Toyota i-Road: Fahrbericht

Billig ist der Elektro-Spaß nicht

Toyota Coms Elektroauto
Ladestationen für beide Stromer sind über das Stadtgebiet von Genoble verteilt.
"Cité lib" gibt es bereits seit zehn Jahren in Grenoble. Die Kunden müssen mindestens 18 Jahre alt sein, eine gültige Fahrerlaubnis besitzen und sich für den Service registrieren. In Grenoble und Umgebung sind insgesamt 27 Ladestationen installiert, jeweils in der Nähe von Bus- und Bahnhaltestellen. Jede Station verfügt über mindestens vier Anschlüsse für die Toyota i-Road und Coms, an einigen Stationen können zusätzlich auch andere Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge aufgeladen werden. Die Reservierung erfolgt per PC oder über eine App für Smartphones und Tablets. Die Nutzungsgebühren richten sich nach der Dauer: Die ersten fünfzehn Minuten kosten drei Euro, jede weitere Viertelstunde einen Euro zusätzlich. Zwei Stunden kosten elf Euro, vier Stunden 19 Euro. Für Inhaber von Jahreskarten für die örtlichen Verkehrsbetriebe gibt es ermäßigte Tarife. Am 1. Oktober 2014 startet das Projekt und ist zunächst auf drei Jahre befristet.

Von

Stephan Bähnisch