Beim Absatz konnte der Toyota Corolla Verso der Konkurrenz nie das Wasser reichen. In Sachen Haltbarkeit wendet sich das Blatt.
Was will man mehr? Einen VW, dachte sich die Zielgruppe des Corolla Verso und griff lieber zum Touran. Oft mit bösen Folgen: Nicht nur gelängte Steuerketten und Rodeo-Getriebe namens DSG strapazierten das Nervenkostüm der Besitzer. Grundsätzlich war das Qualitätsniveau schlecht. Das offenbarte spätestens der AUTO BILD-Dauertest, wo der Touran anno 2006 mit insgesamt 77 Fehlerpunkten einen neuen Negativrekord aufstellte.
Toyotas Sonderkulanzregelung war vorbildlich
Bei einigen Benzinern (1ZZ-Motor) kam es aufgrund von Fertigungsfehlern zu starkem Ölverbrauch.
Doch auch bei Toyota gab es ein paar Probleme. Die in vielen Modellen verbauten 1ZZ-Benziner wurden im Werk teilweise mit einem zu rauen Honschliff versehen. Die Motoren erhitzten sich, was dann die Kolbenringe beschädigte. In der Folge konnte der Ölverbrauch drastisch steigen. Doch wo man bei VW nur mit den Schultern zuckte (1.8/2.0 TSI; EA888), reagierten die Japaner von Anfang an vorbildlich: Für betroffene Modelle wurde eine Sonderkulanzregelung getroffen. Stammte der Motor aus der potenziell betroffenen Charge, hatten Kunden bis zu sieben Jahre oder 180.000 Kilometer Laufleistung beste Chancen auf einen neuen Rumpfmotor.
Der Zustand unseres Kandidaten ist erstaunlich gut
Corolla Verso werden oft sorgfältig gepflegt. Das gilt auch für unser zwölf Jahre altes Modell.
Unsere graue Maus ist mit dem automatisierten Multimode-Getriebe ausgerüstet. Das Schalten übernimmt gefühlt ein kleines Männchen: auskuppeln, Schaltpause, einkuppeln. Nicht flüssig, aber meist problemlos. Bei etwa 110.000 Kilometern ist die Kupplung fällig (1400 Euro). Kommt es zu Problemen, liegt es oft an der durch Abrieb verdreckten Kupplungswelle – Reinigen beseitigt das Problem. Ansonsten staunen wir über den rundum sehr guten Zustand des immerhin zwölf Jahre alten Vans. Mancher Glanz kommt halt erst im Alter zum Vorschein.Fazit von Redakteur Stefan Novitski: Abgesehen von wenigen Schwachstellen ist der praktische Corolla Verso ein überdurchschnittlich solider Typ. Nur das Multimode-Getriebe muss man mögen – oder besser gleich einen Schalter nehmen. Urteil: 4,5 von fünf Punkten.
Beim Absatz konnte der Corolla Verso der Konkurrenz nie das Wasser reichen. Doch der Gebrauchtwagen-Test zeigt: In Sachen Haltbarkeit ist der Toyota ein ganz Großer.
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Unser Testwagen ist ein Corolla Verso aus dem Jahr 2007. Mit seiner Laufleistung von 168.000 Kilometern soll er 5950 Euro kosten.
Frei von Problemen war der Toyota nicht: Die in vielen Modellen verbauten 1ZZ-Benziner wurden im Werk teilweise mit einem zu rauen Honschliff versehen. Die Motoren erhitzten sich, was dann die Kolbenringe beschädigte. In der Folge konnte der Ölverbrauch drastisch steigen.
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Doch die Japaner reagierten von Anfang an vorbildlich: Für betroffene Modelle wurde eine Sonderkulanzregelung getroffen. Stammte der Motor aus der potenziell betroffenen Charge, hatten Kunden bis zu sieben Jahre oder 180.000 Kilometer Laufleistung beste Chancen auf einen neuen Rumpfmotor.
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Das Cockpit ist nicht betörend, aber ergonomisch gut. Das Navi kommt zum Verkauf wieder rein. Rückrufe gab es wegen fehlerhafter Airbagsteuergeräte, funktionsloser Deaktivierungsschalter des Beifahrerairbags und klemmender Gaspedale. Die Durchführung der Maßnahmen und ob der Motor überarbeitet wurde, lässt sich über die FIN prüfen.
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Dank der verschiebbaren zweiten Sitzreihe ist der Zugang zu den hinteren Sitzen leicht zu bewerkstelligen.
Unsere graue Maus ist mit dem automatisierten Multimode-Getriebe ausgerüstet. Das Schalten übernimmt gefühlt ein kleines Männchen: auskuppeln, Schaltpause, einkuppeln. Nicht flüssig, aber meist problemlos. Bei etwa 110.000 Kilometern ist die Kupplung fällig (1400 Euro).
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Bei etwa 110.000 Kilometern ist die Kupplung fällig (1400 Euro). Kommt es zu Problemen, liegt es oft an der durch Abrieb verdreckten Kupplungswelle – Reinigen beseitigt das Problem.
Probleme kann's beim 2.2 D-CAT geben: Ist der Motor nur im Regenerationsmodus? Das liegt oft an einer verstopften Differenzdruckleitung. Optimierte Leitungen haben einen größeren Querschnitt.
Die Schaltgetriebe leiden speziell unter den kräftigen 400 Newtonmetern des 177 PS starken Diesels. Im TÜV-Report fallen lediglich Mängel an der Beleuchtung besonders oft auf. Die Beseitigung ist meist eine Lappalie.
Fazit von Redakteur Stefan Novitski: Abgesehen von wenigen Schwachstellen ist der praktische Corolla Verso ein überdurchschnittlich solider Typ. Nur das Multimode-Getriebe muss man mögen – oder besser gleich einen Schalter nehmen. Urteil: 4,5 von fünf Punkten.
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Als Alternative zum Toyota Corolla Verso könnte ein Ford C-Max infrage kommen. Ein 2007er 1.8 Duratec (125 PS) ist ab 3900 Euro zu haben. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
Und dann wäre da noch der VW Touran. Für einen 1.6 mit 102 PS, Baujahr 2007, müssen mindestens 5500 Euro investiert werden. Urteil: drei von fünf Punkten.