Trauer in der Formel 1
Erster Safety-Car-Fahrer gestorben

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Eppie Wietzes ist in Alter von 82 Jahren gestorben. Er war der erste Safety-Car-Fahrer der Formel-1-Geschichte und löste dabei ein Chaos aus.
Eppie Wietzes hat einen Herzanfall am 9. Juni nicht überlebt. Der im niederländischen Assen geborene Kanadier wurde 82 Jahre alt.
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Eppie, wer? Eppie Wietzes ist in der Formel-1-Geschichte auf dem ersten Blick nur eine Fußnote: Zwei WM-Rennen, null Punkte. Bemerkenswert ist immerhin die Tatsache, dass seine beiden Einsätze sieben Jahre auseinander liegen: 1967 fuhr er mit einem dritten Werks-Lotus beim Heimrennen in Kanada mit, wurde aber disqualifiziert, als er fremde Hilfe in Anspruch nahm. 1974 bestritt er erneut seinen Heim-GP im Team Canada F1 Racing. Der gekaufte Brabham-Cosworth wurde stolz in patriotische Farben getaucht: weiß, mit dem roten Ahorn-Blatt auf der Nase, das auch die kanadische Flagge ziert. Sein Rennen endete jedoch vorzeitig nach einem Motorschaden.

Peter Revson gewann das Chaosrennen in Kanada 1973
Doch Eppie Wietzes ging auch in die Formel-1-Geschichte ein. Beim Kanada-GP 1973 spielte er nämlich eine zentrale Rolle im Renngeschehen. Erstmals in der Formel 1 kam damals das Safety-Car auf die Bahn – nach einer Kollision zwischen Jody Scheckter und François Cevert. Doch Wietzes platzierte sich versehentlich vor dem achtplatzierten Howden Ganley und nicht vor dem Führungsfahrzeug.
Damit war das Chaos perfekt. Die ersten sieben Fahrer bekamen quasi eine Runde geschenkt. Weil damals die Rundentabellen noch manuell und nicht computergesteuert geführt wurden, brauchte die Rennleitung bis in die späten Abendstunden hinein, um das Ergebnis offiziell zu machen. Fünf Fahrer drängten die Kommissare in der felsenfesten Überzeugung, diesen Grand Prix gewonnen zu haben.
Am Ende wurde McLaren-Pilot Peter Revson zum Sieger erklärt, vor Lotus-Fahrer Emerson Fittipaldi und Jackie Oliver im Shadow-Ford.
Nach diesem Chaos wunderte es nicht, dass es fast 20 weitere Jahre dauerte, bis das nächste Mal ein Safety-Car in der Formel 1 zum Einsatz kam...
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