Wir schreiben das Jahr 2006. Auf Messen tauchen immer mehr Autos auf, die ganz in Weiß lackiert sind. Wobei Weiß nicht gleich Weiß ist, die Farbdesigner lassen sich viel einfallen, Metalliclacke veredeln den neuen Trend, es schimmert und glimmert statt nur zu glänzen. VW lässt den Golf GTI ganz in Weiß um Kundschaft buhlen, neu ist das nicht, bereits in den 80er Jahren gab es den Volksporsche in Weiß. Auch Golf GTI darf in Paris 2008 ganz in Weiß zur Premiere rollen. Doch in der Statisktik macht sich der Trend noch nicht bemerkbar: Gerade 1,6 Prozent aller Neuzulassungen sind weiß lackiert – ein historischer Tiefstwert. Ein Jahr später waren es bereits 2,9 Prozent. Nach weißen Showcars, weißen iPods und weißen Möbeln haben die Hersteller reagiert und auch die Autos entsprechend eingefärbt. Doch der Durchbruch folgt 2008: Laut Kraftfahrt Bundesamt (KBA) rollten im vergangenen Jahr immerhin 6,3 Prozent aller Neuzulassungen ganz in Weiß vom Band.

Weiß bedeutet sauber

Honda S2000 Ultimate Edition
Wer jetzt denkt, Weiß ist heiß, muss erneut die Statistik bemühen: Die Blütezeit weißer Autos schrieben wir vor 20 Jahren. Da waren laut dem Deutschen Lackinstitut fast 20 Prozent aller Autos in Weiß lackiert, das lichte Weiß buhlte mit Rot um die Krone der Farben. Heute regiert immer noch schnödes Grau (oder Silber) die Statistik: 1.151.919 Autos waren 2008 in einem Grau- oder Silberton lackiert, 966.729 in Schwarz. Dagegen nehmen sich 193.569 Exemplare in Weiß immer noch recht bescheiden aus. Sondermodelle wie der Mercedes SLK 2Look Edition oder der $(LB539671:Honda S2000 Ultimate Edition)$ machen Werbung für die weiße Weste. Ein Ende der "Weißheit" ist nicht in Sicht: Weiß steht laut den Experten für Sauberkeit und damit für Umweltfreundlichkeit, deshalb sehen sie vor allem in den Oberklasse einen fortwährenden Trend zu weißen Autos.

Von

Stephan Bähnisch