Spannender könnte die Konstellation eigentlich kaum sein. Schließlich begegnen sich TT RS und 1er M Coupé schon im Serienzustand fast auf Augenhöhe. Treffen jedoch zwei getunte Exemplare aufeinander, gewinnt diese Paarung nochmals an Spannung. Nicht nur weil sie konzeptionell aus unterschiedlichen Lagern kommen, sondern vor allem weil sie sich in einem Punkt überraschend einig sind: Sie stellen hohe Ansprüche an denjenigen, der sie richtig tunen will.
Oettinger TT-RS-R
Der getunte TT RS klebt auf dem Asphalt wie Kaugummi am Schuh.
Oettinger TT RS-R Gerade beim Audi scheint die Formel für schnelle Rundenzeiten besser verschlüsselt, als man zunächst vermuten würde. Denn eigentlich bietet das kleine Coupé mit Turbo-Fünfzylinder und Allradantrieb die perfekte Basis. Faktisch ist es bislang allerdings nur der Querkraft-Koryphäe Alfons Hohenester gelungen, den TT auf 911er-Niveau zu radikalisieren. Oettinger will auf die damals herausgefahrene 1:36,22 am Sachsenring nun noch eins daraufsetzen und geht mit 470 PS sowie massiv nachgeschärfter Querdynamik an den Start.
Tuningwerk 1er M RS
Beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven kommt der 1er gern quer.
Tuningwerk 1er M RS Auch bei Tuningwerk sprengt der Aufwand gängige Grenzen. Kein Wunder, verlangt das 1er M Coupé doch extrem viel Feingespür bei der Abstimmung von Leistung und Fahrwerk. Heckantrieb und Leistung sind per se schon knifflig zu harmonisieren; kommt dann aber noch ein knapper Radstand ins Spiel, ist Schwierigkeitsstufe zehn garantiert. Davon beeindrucken lassen sich die Tüftler allerdings nicht. Sie versprechen tadellose Fahrbarkeit – bei 509 PS. Tuningwerk wählt daher die Komplettsanierung, verbaut neben neuen Ladern auch ein neues Ansaugsystem, einen modifizierten Kopf samt stabilerer Verschraubung, neue Kolben, stabilere Pleuel sowie eine hochfeste Kurbelwelle.
Weitere Details zu den beiden Sportlern gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt's im Online-Heftarchiv als PDF-Download.

Fazit

von

Manuel Iglisch
Beide Tuner schmieden perfekte Rundstrecken-Eisen mit sensationeller Performance und fahren trotz der unterschiedlichen Charaktere längs- wie querdynamisch ein Fotofinish heraus. Doch Tuningwerk folgt dabei einer ganzheitlichen Ästhetik, ist entsprechend teurer als der zweckmäßig-effiziente Umbau von Oettinger.

Von

Manuel Iglisch