Der Markt in China entwickelt sich für Wolfsburger VW-Konzern immer mehr zum zugkräftigen Motor. VW verkaufte in den ersten fünf Monaten 2003 in China mit 271.700 Fahrzeugen 61,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. VW ist in China nach eigenen Angaben mit weitem Abstand Marktführer und erwartet in diesem Jahr wie berichtet einen Absatz von 600.000 Fahrzeugen.

Ungeachtet des Erfolges auf dem chinesischen Markt kündigte VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder erneut "erhebliche Kostensenkungsmaßnahmen" im Konzern an. Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg sagte er, alle Ausgaben müssten auf den Prüfstand. Jeder Mitarbeiter könne und müsse einen Beitrag zur Sicherung der Zukunft leisten. Zahlen nannte er nicht. Zur Situation auf den Weltmärkten fügte er hinzu: "Eine Konjunkturbelebung in Westeuropa, den USA und Südamerika ist kurzfristig nicht zu erwarten." Zum Erhalt der Handlungsspielräume für VW seien daher erhebliche Kostensenkungen notwendig.

Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Klaus Volkert, sagte, angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation sei für VW der Anlauf neuer Modelle besonders wichtig. "Neue differenzierte Modelle zur Besetzung neuer Marktsegmente werden benötigt", fügte er hinzu. Pischetsrieder ergänzte, es gebe in diesem Jahr bei den Marken des Konzerns 20 Neuanläufe, somit komme durchschnittlich alle drei Wochen ein neues Modell auf den Markt. Laut Volkert wird künftig jeder Bereich "nicht mehr nach seinem Einzelergebnis, sondern nur noch daran gemessen, welchen Beitrag er zum Gelingen des Ganzen geleistet hat". Er verwies zugleich auf den starken Euro, der Volkswagen und Audi wie andere exportorientierte Unternehmen zu schaffen mache.