Unfälle im Blaulichteinsatz
Tatü-ta-tot

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Sie wollen andere retten – und begeben sich selbst in Gefahr. Unfälle mit Polizei und Feuerwehr bei Fahrten mit Blaulicht haben manchmal verheerende Folgen. Unfalldatenspeicher und Fahrsimulatoren sollen schützen.
Sommer 2011: Ein Linienbus und ein Löschfahrzeug der Feuerwehr krachen im Hamburger Stadtteil Tonndorf zusammen. Eine 62-jährige Frau und ein 78 Jahre alter Bus-Passagier sterben, 19 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Ein Sachverständigen-Gutachten kommt zu dem wenig aussagekräftigen Ergebnis, dass beide Fahrzeugführer den Unfall hätten vermeiden können. Die Frage nach der Schuld bleibt nach wie vor unbeantwortet. Auch Monate nach dem Zusammenstoß ermittelt noch immer die Staatsanwaltschaft.
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"Der Umgang im Straßenverkehr wird immer rauer", sagt Wolfgang Rowenhagen von der Berliner Feuerwehr.
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Anders sieht es bei der Hauptstadt-Polizei aus: Hier sanken die Unfallzahlen zwischen 2008 und 2010 um 35 Prozent, obwohl die Zahl der Blaulichtfahrten gestiegen ist. Möglicher Grund: Unfalldatenspeicher in Einsatzfahrzeugen und Datenbanken zur Auswertung von Zusammenstößen von Streifenwagen im Einsatz. Zudem gibt es eine Projektgruppe "Sonder- und Wegerechte", Fortbildungen und anonymisierte Mitarbeiterbefragungen. Einen Blaulicht-Simulator will Berlins Polizei ebenfalls anschaffen. Feuerwehrmann Rowenhagen sieht die Schuld indes nicht ausschließlich bei seinen Kollegen: "Der Umgang im Straßenverkehr wird immer rauer. Manchmal kriegen wir sogar den Vogel gezeigt, wenn wir mit Sonderrechten unterwegs sind."
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