Bruce Willis hat schon dringesessen – jetzt durfte auch autobild.de im neuen Unimog Platz nehmen. Blick in die neueste Version des alten Gelände-Profis!
Bild: Werk
Bruce Willis fuhr ihn im neuesten "Stirb-Langsam"-Film, Arnold Schwarzenegger kaufte sich sogar selbst einen. Der Unimog ist nicht nur nützlich, sondern auch cool – und genau wie die alten Action-Stars immer noch angesagt. Ob die neueste Generation auch fernab der Baustellen, Pisten und anderen Einsatzgebiete faszinieren wird? autobild.de hat sich den U 5023 mit 14,5 Tonnen Gesamtgewicht mal genauer angesehen.
Neben dem neuen Frontschweller mit Bi-Halogenscheinwerfern ist der Kühlergrill die auffälligste Veränderung.
Ehrlich gesagt: Beim Design haben wir mehr erwartet. Das "Motorgetriebene Universalgerät" (Unimog) geht nicht etwa mit einer komplett neuen Optik im Stil der spektakulären Designstudie zum 60. Geburtstag in Serie. Äußerlich kann man höchstens von einem kleinen Facelift sprechen: Neben dem neuen Frontschweller mit Bi-Halogenscheinwerfern ist der Kühlergrill die auffälligste Veränderung. Er stammt tatsächlich von der Jubiläums-Studie.Das Fahrwerkskonzept mit verwindungsfähigem Rahmen, Schubrohren und Schraubenfedern wurde beibehalten. Serienmäßig an Bord ist ein System zur Luftdruck-Regulierung der Reifen. Über ein Display sind die Modi "Straße", "Sand" und "Schlechtweg" anwählbar. Die acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge sollen künftig schneller flutschen, verspricht Daimler und verweist auf optimierte Schaltzeiten.
Schaltzentrale: Über ein Display sind die Modi "Straße", "Sand" und "Schlechtweg" anwählbar.
Durch die ab 2014 geforderte Euro-6-Norm haben in den Motorraum viele zusätzliche Komponenten Einzug gehalten. Am leichtesten wäre es gewesen, die Machinenraum nach vorne auszubauen, womit die Ingenieure allerdings die Sicht aus dem Cockpit eingeschränkt hätten – bei Bauarbeiten und Geländefahrten ein großer Nachteil. Daher wurde der 230-PS-Vierzylinder um einen ganzen Meter nach hinten unter die Sitze verschoben. Damit hat der Unimog jetzt einen Mittelmotor – und die Unimog-typische Kurzhaube bleibt erhalten. Das Mittelmotorprinzip sorgt für einen niedrigen Fahrzeugschwerpunkt bei gleichzeitig hoher Bodenfreiheit. Das sollte die Fahreigenschaften beim Offroad-Einsatz verbessern.
Die optimale Sitzposition ist schnell gefunden – ideal für ein Nutzfahrzeug.
Das neue Multifunktionslenkrad lässt sich in Höhe und Neigung verstellen, was dem Fahrer buchstäblich entgegenkommt. Die optimale Sitzposition ist schnell gefunden – ideal für ein Nutzfahrzeug. Der Lenkstockhebel befindet sich jetzt wie im Mercedes-Pkw direkt an der Lenksäule. So entfällt die Mittelkonsole, was sich mit dem insgesamt um zwölf Zentimeter gewachsenen Fahrerhaus positiv auf die Platzverhältnisse auswirkt. Der neue Unimog ist jetzt ein vollwertiger Dreisitzer. Preise und Marktstart: Der Geräteträger wird ab Mai 2013 zu bestellen sein, im November folgt der von uns begutachtete hoch geländegängige Unimog. Die Auslieferung erfolgt 2014. Preise gibt Mercedes noch nicht bekannt.
Innen sind die Veränderungen bei der neuesten Unimog-Generation am ehesten zu spüren. Durch die gewachsene Fahrgastzelle und die Verlagerung des Wählhebels von der Mittelkonsole hin zum Lenkrad ist das Platzangebot gewachsen – gut und verhältnismäßig komfortabel. Draußen hat sich nicht viel getan. Die schicke Designstudie zum 60. Geburtstag hatte viel Potenzial. Lediglich die Front davon zu nehmen, war zu wenig. Mercedes setzt beim Design mehr auf das Motto "never change a winning team", als mit großen Design-Innovationen um die Ecke zu kommen.