Er kann einem schon leid tun, der Patient namens US-Automarkt: trotz Vitaminspritzen (4000 Dollar Rabatt für US-Fahrzeuge) böse abgemagert, trotz guter Pflege (Modelloffensive der US-Hersteller) beständig kränkelnd – ein Jammer. Jetzt, wo der Juli rum ist, darf der Rekonvaleszent erstmals wieder aufstehen. 1,5 Millionen Fahrzeuge wurden verkauft. Das sind zwar 4,5 Prozent weniger als im Juli 2002, aber das bislang beste Ergebnis im laufenden Jahr.

Verantwortlich fürs Zwischenhoch ist ausgerechnet "Old Europe", das alte Europa: • Mercedes-Benz legte im Juli um 25,5 Prozent zu, verkaufte 18.742 Autos – und damit seit Jahresbeginn insgesamt 124.630, ein Plus von 5,7 Prozent • Die BMW Group brachte es im Juli auf 25.189 Autos (BMW plus 16 Prozent, Mini plus 7,6), macht seit Januar 162.287 Einheiten – ein Plus von elf Prozent • Porsche freut sich trotz bös bröckelnder Sportwagenabsätze (911er 698 statt 1027 Juli-Einheiten, Boxster 499 statt 1259) über 2551 Fahrzeuge – plus zwölf Prozent dank des Cayenne (1354 im Juli), unterm Strich ein Plus von 13 Prozent seit Jahresbeginn (15.766 statt 13.713) • Audi verkaufte im Juli 7973 Einheiten, 11,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat – und liegt mit bislang 49.062 Fahrzeugen nur knapp hinterm Vorjahresergebnis (49.363).

Einziger Wackelkandidat ist Volkwagen. Im Juli brachen die Verkäufe trotz Verkaufsstarts des Touareg (1289 im ersten Monat) um 20 Prozent ein, verkaufstäglich gerechnet (einer mehr als im Juli 2002) sogar um 23,1 Prozent. 25.674 Einheiten – macht seit Januar insgesamt 171.632 VW (gegenüber 202.119 im Vorjahreszeitraum). Schwacher Trost: VW ist immer noch die deutsche Nummer eins. Nur mal so zum Vergleich: Hyundai verkaufte seit Beginn des Jahres 235.647 Fahrzeuge, Honda 797.466.

Bei den "Big Three" sieht es wie folgt aus: GM im Juli 458.022 Pkw und Light Trucks (minus 5,5 Prozent ), Ford 297.265 (minus 7,1 Prozent), Chrysler 178.408 (minus acht Prozent).