Der Turiner Fiat-Konzern wird seine Autosparte frühestens 2005 an seinen amerikanischen Partner General Motors (GM) verkaufen. Beide Unternehmen hätten sich auf eine Verschiebung der vor drei Jahren ausgehandelten Put-Option geeinigt, teilten Fiat und GM mit. GM ist mit 20 Prozent an dem italienischen Autobauer mit den Marken Fiat, Lancia und Alfa Romeo beteiligt. Die Put-Option sieht vor, dass die Italiener auch die übrigen 80 Prozent der Autosparte auf eigenen Wunsch an den US-Partner verkaufen können.

Der erste Teil des Papiers legt nun fest, dass der Autobauer aus Turin frühestens im Januar 2005 – ein Jahr später als zuvor vertraglich festgelegt – von seiner Put-Option Gebrauch machen kann. Diese würde die seit drei Jahren an Fiat beteiligten Amerikaner verpflichteten, die Autosparte ganz zu übernehmen. Die Option endet nun am 24. Juli 2010. Gleichzeitig wurde in einem zweiten Teil vereinbart, bis zum 15. Dezember kommenden Jahres keine juristischen Verfahren gegeneinander anzustrengen.

"Nach der in letzter Zeit von GM eingenommenen Haltung werden die Beziehungen zwischen den beiden Gruppen jetzt klarer", sagte Fiat-Vorstandschef Giuseppe Morchio. GM hatte durchblicken lassen, angesichts des Lochs in seiner Pensionskasse überhaupt kein Interesse mehr am Kauf der restlichen Fiat-Anteile zu haben. Jetzt habe die Turiner Gruppe ein Jahr Zeit, um die Beziehungen zu GM neu zu definieren.

Hintergrund des Zerwürfnisses ist eine Klausel des Kaufvertrages aus dem Jahr 2000. Während Fiat-Vorstandschef Morchio nicht müde wird zu beteuern, dass sein Konzern nicht vorhabe, von der Put-Option gebraucht zu machen und sich aus eigenen Kräften sanieren will, fechten die Amerikaner die Gültigkeit der Klausel an. Durch finanzielle Transaktionen habe Fiat sein Recht auf den "Put" verwirkt, hieß es bislang aus Detroit.