Ende Juni ist es so weit: Dann gibt es den Polo auch mit 86 PS. Das klingt nicht besonders spannend, ist es aber. Denn dahinter verbirgt sich ein neuer 1,4-Liter-Benziner mit Benzindirekteinspritzung und 86 PS. Ein Prinzip, das wir bereits vom Diesel her kennen. Und wie dort soll diese Technik auch beim Benziner den Verbrauch senken. Dazu griffen die VW-Ingenieure tief in die Trickkiste. Sie reduzieren die Spritzufuhr so weit, dass das Luft-Benzin-Gemisch eigentlich gar nicht mehr zündfähig ist. Trotzdem läuft der Motor, weil die geringe Kraftstoffmenge gebündelt und punktgenau zur Zündkerze transportiert wird. Möglich wird das durch einen besonderen Ansaugkanal und speziell geformte Kolben.

Fahrer und Insassen merken von der aufwendigen Technik fast nichts. Nur unmittelbar nach dem Kaltstart fällt auf, dass Direkteinspritzer rauer laufen als herkömmliche Motoren. Der Polo FSI klingt, als wären die Ventile völlig falsch eingestellt. Doch das helle Klappern verschwindet schon nach den ersten Metern. Danach läuft der hervorragend gedämmte und solide aufgehängte FSI angenehm leise und vibrationsfrei. Zwar spricht der Motor spontan aufs Gas an, Temperamentsausbrüche sind ihm dennoch fremd. Er ist nicht sonderlich spritzig. Seine Kraft setzt er vielmehr mit Bedacht und stets gleichmäßig ein. Im Vergleich zum 75-PS-Polo wirkt er trotz seiner 86 PS kaum lebendiger. Immerhin soll er in 12,1 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, Spitze 178 schaffen.

Ein Wert eher für die Stammtischrunde, denn hohes Tempo wird keiner auf Dauer fahren wollen. Weil der Motor bei höheren Drehzahlen dröhnig klingt und weil – viel wichtiger – bei Volllast der Spareffekt ausbleibt. Mit Sprit knausert der FSI nur im Teillastbereich bei niedrigen und mittleren Drehzahlen. Ein Sparer also in der Stadt und auf der Landstraße, nicht aber auf der Autobahn. Laut VW soll der Polo FSI im Schnitt 5,8 Liter verbrauchen. Damit wäre er um 0,6 Liter günstiger als die 75-PS-Variante mit Saugrohreinspritzung. Ein Sparangebot, das sich auf den ersten Blick nicht rechnet. Denn mit seinem Preis von 13.275 Euro kostet er 775 Euro mehr als der Polo 75. Und der rechnet sich bei einer Jahresfahrleistung von 20.000 Kilometern erst nach sechs Jahren.