Volvo XC40: Gebrauchtwagen-Test
Wie gut ist der Volvo XC40 als Gebrauchter?
Gebrauchter Volvo XC40 im Test
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Optisch wirkt der Volvo XC40 ungewöhnlich robust. Deckt sich dieser Eindruck mit den Gebrauchtwagenqualitäten?
Gutes skandinavisches Design ist oft von ergreifender Schlichtheit und altert faszinierend gut. Der Volvo XC40 macht hierbei keine Ausnahme. Das SUV baut auf der CMA-Plattform (Compact Modular Architecture) von Konzernmutter Geely auf. Bei seiner Markteinführung kassierte es reichlich Lorbeeren, wurde 2018 Auto des Jahres. Eine edle Linie pflegt es ebenso gekonnt. Für die Fahrzeugklasse ungewohnt massiv wirkt insbesondere die Front mit LED-Scheinwerfern im "Thors Hammer"-Design.
Unser Testwagen stammt vom Autohus in Bockel bei Bremen und soll 23.980 Euro kosten. 163 PS stark und mit Frontantrieb ausgestattet, ist er trotz stattlicher 21 Zentimeter Bodenfreiheit definitiv eher für den Boulevard als für das Gelände gemacht. Dafür spricht auch seine Mehrausstattung: Mit glanzgedrehten 19-Zoll-Alufelgen, Sportfahrwerk und abgetönten Fondfenstern lag der Neupreis laut Schwacke-Datenbank im April 2020 bei stolzen 39.060 Euro.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Markentypisch wird im XC40 Sicherheit und Komfort für den Fahrer großgeschrieben. Beim Euro-NCAP-Crashtest reichte es 2018 für volle fünf Sterne, diverse Fahrassistenten funktionieren geschliffen.
Volvo XC40 gebraucht: nach 70.000 Kilometern kaum Verschleiß erkennbar
Dem kühl designten Innenraum nimmt man trotz teils eher einfacher Kunststoffe den Premiumanspruch ab. Auf den beheizbaren Ledersitzen sitzt es sich auch auf Langstrecken bequem. Gemessen am Fahrzeugformat ist das Raumangebot im Fond jedoch eher bescheiden. Und auch das Kofferraumvolumen kann mit 433 bis 1309 Liter Volumen nicht ansatzweise an die Praktikabilität der legendären großen Kombi-Baureihen der Schweden anknüpfen.

Volvo XC40 mit aufgeräumtem Cockpit und volldigitalen Instrumenten sowie Hochkant-Infotainment. Gute Verarbeitungsqualität.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Verschleiß ist nach der bisherigen Laufleistung von immerhin 70.430 Kilometern noch nicht erfahrbar. Lediglich die Bremsscheiben sind bedingt durch das hohe Fahrzeuggewicht bereits sichtbar eingelaufen. Unpraktisch ist der für die Fußräume und Türtafel verwendete Teppich: Er wirkt wie ein Schmutzmagnet und ist relativ schwer zu reinigen. Der Abrollkomfort leidet spürbar unter den großen 19-Zoll-Rädern mit 235er-Breitreifen.
Am neun Zoll großen Sensus-Navi-Infotainment scheiden sich die Geister. Viele Redaktionskollegen bemängeln Darstellungsart, Reaktionszeiten und den teils verschachtelten Menüaufbau des via Hochkantmonitor steuerbaren Systems. Es passt nicht optimal zum intuitiven Bedienanspruch der Schweden.
Technische Daten
Volvo XC40 T3 | |
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Motor | Dreizylinder/vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | 4 pro Zylinder/2 |
Hubraum | 1477 cm³ |
Leistung | 120 kW (163 PS) bei 5500/min |
Drehmoment | 265 Nm bei 1850/min |
Höchstgeschw. | 200 km/h |
0–100 km/h | 9,3 s |
Tank/Kraftstoff | 54 l/Super |
Getriebe/Antrieb | Sechsgang man./Vorderrad |
L/B/H | 4425/1863/1652 mm |
Kofferraumvolumen | 433–1309 l |
Leergewicht/Zuladung | 1574/488 kg |
Und der Rostschutz ist nicht perfekt: 2018 reichte es im großen Rostschutz-Report nur für drei von fünf Sternen. Übergänge an den Schwellern und am Fahrzeugboden waren nicht optimal abgedichtet, der Träger an der Vorderachse zeigte früh Rostansätze. Groß ist die Ausstattungs- und Antriebsvielfalt.
Mit dem 163 PS starken T3-Benziner fühlt man sich gut motorisiert
Neben dem XC40-Basismodell gibt es zusätzlich den komfortbetonten Momentum, den sportlichen R-Design und den luxuriösen Inscription. Da unser Test-XC40 bereits im Frühjahr 2020 erstzugelassen wurde, ist er noch nicht wie seine ab Modelljahr 2021 gebauten Geschwister bei Tempo 180 elektronisch abgeregelt. XC40-Einstiegsmotorisierung ist der T2-Benziner mit 129 PS. Mit dem von uns getesteten 163 PS starken T3-Benziner fühlt man sich gut motorisiert.
Der 1,5 Liter große Dreizylinder ist ordentlich gedämmt und erfüllt die Abgasnorm Euro 6d-Temp, zeigt sich mit einem Verbrauch von 8,4 Litern Super jedoch nicht sonderlich sparsam. Preislich und leistungstechnisch noch darüber rangieren die Vierzylinder-Turbos T4 (190 PS) und B4 (197 PS). Auf sportlich orientierte Kunden zielt der 250 PS starke T5 Polestar Performance ab. Die Diesel reichen von D3 (150 PS) bis D4 Polestar (200 PS), die Plug-in-Hybride T4 und T5 Recharge starten aktuell gebraucht bei rund 32.000 Euro.
Unterhaltskosten
Testverbrauch | 8,4 l S/100 km |
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CO2 gem. NEFZ-Zyklus | 160 g/km |
Inspektion | 380-800 Euro |
Haftpflicht (19)1* | 549 Euro |
Teilkasko (21)* | 611 Euro |
Vollkasko (18)* | 946 Euro |
Kfz-Steuer (Euro 6) | 160 Euro |
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine (AT) | 815 Euro |
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Anlasser (AT) | 364 Euro |
Wasserpumpe | 455 Euro |
Zahnriemen | 443 Euro |
Nachschalldämpfer | 561 Euro |
Kotflügel vorn links, lackiert | 1228 Euro |
Bremsscheiben und -klötze vorne | 592 Euro |
Infotainmentbildschirm | 1465 Euro |
Sommerreifen (235/50 R 19 99V) | 860 Euro |
Fazit
Als Alternative zu deutschen Premium-SUV-Modellen braucht sich der XC40 nicht zu verstecken. Raumangebot und Fahrdynamik sind nicht perfekt, doch dafür überzeugen Qualität, Ergonomie und die Vielfalt moderner Antriebsoptionen.
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