VW Fox gegen Polo
—Pfennigfuchser fahren Fox – oder?
Polo wirkt adretter und moderner
Nehmen wir nur die Frage nach dem wahren Volkswagen. Hier steht dem Kleinwagen-Kanzler Polo mit dem Fox aus gleichem Hause eine echte Alternative gegenüber. Und damit die Wahl nicht zur Qual wird, verraten wir, wer Ihre Stimme wirklich verdient hat.
Auf den ersten Blick sieht der Polo ja schon moderner und adretter aus – manch einer mag da an Schröder und Merkel denken. Auffälliger geschminkte Scheinwerfer oder Blinker in den Außenspiegeln sucht man beim Fox vergebens. Doch was nutzt der schöne Schein, wenn der Inhalt nicht stimmt? Also vergessen Sie den durch und durch gelben Fox auf unseren Fotos, der trägt nämlich das Colorpaket für 96 Euro extra. Absolut überflüssig, zumal die Stoßfänger in Wagenfarbe nicht mal eine Schutzleiste abbekommen haben, wie der Polo sie als Alibi-Rempelpuffer vorfährt. Viel wirksamer und bei Parkpatzern auch deutlich günstiger: schwarze Stoßfänger, wie sie der Basis-Fox trägt. Das nenne ich volksnah – und da muß sich auch niemand für schämen.
Zwei ungleiche Brüder
Beim Fahren spüre ich nur einen minimalen Vorsprung für den Polo. Beide federn kommod, schnüren problemlos ums Eck (ESP bei beiden gegen Aufpreis), wirken erwachsen. Komisch nur, warum der Fox bei gleichen Bremsen, Reifen und Gewichten deutlich schlechter bremst.
Der Polo bietet vorn einen Hauch mehr Platz, der Fox spendiert im Rückraum einige Zusatz-Zentimeter. Meine Stimme gehört dennoch eher dem Polo. Erstens bietet er vorn etwas mehr Oberschenkelauflage, wirkt liebevoller zusammengesteckt. Zweitens fährt er mit einer Dreisitzerbank im Heck vor. Beim Fox gibt es in der zweiten Reihe nur zwei (allerdings sehr bequeme) Plätze. Und entsprechend auch nur zwei Gurte sowie zwei Kopfstützen.
Immerhin erklärt sich so der Unterschied bei der Zuladung: 420 Kilo für die vierköpfige Fox-Fraktion und 510 Kilo für die fünfstimmige Polo-Partei. An Wählertäuschung erinnert allerdings die Anhängelast des Fox: nada, nichts, null. Zugegeben, mit den 800 Kilo Anhängelast des Polo läßt sich auch nicht wirklich auf Wahlkampftournee gehen, ein kleiner Baumarktanhänger für Kleister und Plakate paßt aber schon. Könnte da bei VW noch mal jemand drüber nachdenken?
Werksangaben und Testwerte
Der Polo verliert wegen der längeren Übersetzung im vierten und fünften Gang außerdem noch ein paar Zehntel beim Überholen, schafft dafür am Ende aber vier km/h mehr Spitzengeschwindigkeit.
Kosten und Ausstattungen
Auch bei der Wartung glänzt der Polo mit schlauen Sparvorschlägen. Wartungsintervall bis 30.000 Kilometer oder alle zwei Jahre – den Fox rufen die Werkstätten doppelt so oft zum Check. Immerhin fährt der VW do Brasil bei der Vollkasko eine Klasse unter dem Polo – macht im Jahr zwar nur ein paar Euro, aber Kleinvieh macht ja auch Mist.