Retro-Umbauten sind derzeit in aller Munde. Die "Fussel-Tuner" bauten einen Golf mit Käfer-Armaturen im Low-Budget-Stil.
Fusseltuning hat seine ganz eigene Interpretation von Tuning. Hier geht es nicht um die Komponenten, die man normalerweise mit dem Begriff Tuning verbindet, sprich: tiefer, breiter, schneller. Bei den zwei Jungs "Monsterbacke" und "Kle" zählen vor allem frische Ideen abseits ausgetretener Tuning-Kataloge, teurer Felgen und Zubehör von der Stange. Der Name "Fusseltuning" stammt eigentlich von einer fusselnden Farbwalze, mit der Autos lackiert werden. Hierbei zählt nicht Perfektion bis ins Detail, sondern die Neuinterpretation des Vorhandenen. Primär und bevorzugt bearbeiten die beiden Schrauber Fahrzeuge der luftgekühlten Fraktion aus dem Hause Volkswagen. Bei Fusseltuning spielt es keine Rolle, woher das verbaute Zubehör kommt oder aus welcher Zeit es stammt. Den beiden VW-Fans kommt es vielmehr darauf an, das gewählte Material so einzusetzen, daß es Spaß macht und sich das Fahrzeug von der Masse deutlich abhebt.
Dabei ist es ebenfalls wichtig, das Budget möglichst gering zu halten. Erklärtes Ziel bei diesem Projekt war es, die magische Grenze von 2000 Euro Gesamtkosten inklusive Basisfahrzeug nicht zu überschreiten. Was auch exakt eingehalten werden konnte. In lächerlichen drei Wochen baute "Monsterbacke" den hier vorgestellten Käfergolf (aufgrund der Farbe liebevoll Brühwürfel genannt), bei dem aber auch jedes Detail stimmt.
Die Facts zum Fussel-Golf
Beim ersten Betrachten fällt auf, das an diesem Wagen irgendetwas anders ist. Beim zweiten Blick bemerkt man die seltenen Käfer-Chromfelgen und die vielen liebevolle Details, die den Brühwürfel auszeichnen. So wurde beispielsweise das komplette Armaturenbrett nebst Radio und Tachometer aus einem Käfer verpflanzt. Auch das Lenkrad stammt aus einem Käfer und fügt sich aufgrund der perfekt abgestimmten Farben so gut in das Gesamtbild, als wenn der Golf nie anders ausgesehen hätte.
Innen und außen dominieren beige und braune Töne, die in Kombinationen mit den Chromfelgen und Zierleisten einen Retro-Effekt erzielen, die den Betrachter einfach nur staunen lassen. Ungläubiges Nachfragen bei Szenetreffen in Form von "Wie, du hast das Projekt in nur drei Wochen allein realisiert?" dürften daher vorprogrammiert sein. Das Fahrzeuginnere wie Sitze und Türverkleidungen wurden in mühevoller Feinarbeit selbst mit Leder bezogen. Wie eigentlich alles an diesem Wagen entstand das Projekt ohne jegliche Hilfe dritter – bis auf die Lackierung, die Peter von einem professionellen Lackierer auftragen ließ.