Die aktuellen ID-Modelle sind nicht die ersten Elektroautos aus dem Hause VW. Siehe VW Golf 3 Citystromer. Schon 1970 entstand in Wolfsburg ein Entwicklungsbereich für elektrisch angetriebene Prototypen. 1992 bis 1996 baute VW dann E-Versionen des Golf 3 für einen großen Alltagstest der Bundesregierung auf der Insel Rügen. Die Verantwortlichen wollten damals die Grenzen der E-Mobilität ausloten.
Der Elektro-Dreier trat mit 23,8 PS Dauerleistung aus einem Wechselstrom-Synchronmotor an. VW hatte die Möglichkeit geschaffen, viele verschiedene Batterietypen von Blei-Säure-Gel bis Natrium-Nickelchlorid zu verwenden und diese flexibel anzuordnen.

Diese E-SUV kommen besonders weit

Elektro-SUVs mit hoher Reichweite bei carwow

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
BMW iX
Ford Mustang Mach E
Tesla Model X Plaid
Skoda Enyaq Coupé iV RS
VW ID.5
Nissan Ariya
Mercedes EQA

Die Wolfsburger stellten den Golf 3 Citystromer in Zusammenarbeit mit Siemens auf die Räder. Insgesamt 120 Autos liefen bis 1996 vom Band. In der Stadt schaffte der E-Golf bei einer Geschwindigkeit von konstant 50 km/h Reichweiten von bis zu 90 Kilometern. Für den Stand der Technik Mitte der 90er Jahre ist das ziemlich gut. Noch besser: Der Akku ließ sich schon innerhalb von eineinhalb Stunden auf bis zu 80 Prozent aufladen.
Im August-Hoch-Museum in Zwickau steht dieser VW Golf 3 Citystromer aus dem Jahr 1994.
Bild: AUTO BILD/Lars Hänsch-Petersen
Der zeitgenössische Stand der Lade- und Speichertechnik verwehrte es dem Citystromer zwar, den Wirkungsgrad heutiger Elektromobile zu erreichen. Doch auch der elektrische Dreier-Golf konnte schon rekuperieren, sprich seine Bremsenergie zurückgewinnen.

Diesen Eindruck macht der Citystromer heute

Wer das August-Horch-Museum in Zwickau besucht (VW hat den VW Golf 3 Citystromer damals in der Heimatstadt des Trabant gebaut), stolpert dort unweigerlich über ein Exemplar des Elektro-Golf, ein dunkelblaues Fahrzeug aus dem Jahr 1994.
  
Überraschter Reporter: Der Citystromer sieht aus wie ein normaler Dreier-Golf.
Bild: AUTO BILD/Lars Hänsch-Petersen
Stolpert ist an dieser Stelle durchaus wörtlich gemeint, denn erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass der Wagen ein Citystromer ist. Der E-Dreier ist in vollem Umfang ein Golf – kein Raumschiff oder Smartphone auf Rädern. Auch der Blick in den Innenraum offenbart nichts Unerwartetes.

Darauf sollte man bei einem Golf 3 achten

Interessenten sollten – wie bei jedem VW Golf 3 – vermutlich vor allem auf den Zustand der Karosserie achten. Der Rost kann so einem Golf 3 übel zusetzen. Die Bremsschläuche und die Gummilager an der Hinterachse gelten als Schwachstellen aller 3er. Die Problemchen der Verbrenner hat der Citystromer nicht. Aber auch sein Antrieb sollte genau geprüft werden.