Das amerikanische Pendant zum VW Golf GTI ist der Jetta GLI. AUTO BILD ist ihn gefahren.

Mit 228 PS und Handschaltung

Anders als die anderen VW-Modelle ist die Stufenhecklimousine als GLI auch als Handschalter zu bekommen und gilt damit in den USA als absolute Sportskanone. Denn selbst geschaltet wird dort in der Regel nur bei Kalibern wie Porsche 911 oder BMW M3. Der zwei Liter große Turbo-Direkteinspritzer mit 228 PS präsentiert sich so als echte Glanzbesetzung für den Jetta GLI. Mit den bis zu 350 Nm maximalem Drehmoment lassen sich die Gänge launig und ambitioniert ausdrehen. Ob man dabei im angewählten Sportprogramm unterwegs sein muss, wo der allemal sonore Motorklang noch von einem bassigen Soundaktuator akustisch unterstützt wird, ist Geschmackssache. Denn der Klang wirkt allzu künstlich und passt so gar nicht zu einem Modell, das einem die Sportlichkeit sonst nicht nur vorgaukelt.

Durchdrehende Räder passen zu ihm

Golf GTI auf amerikanisch
Durchdrehende Räder, sportliche Kupplung und ausdrehende Gänge – das passt!
Wer mächtig Gas gibt, spürt in der Lenkung nicht nur beim Ampelstart die Antriebskräfte. Natürlich wäre man mit einem intelligenten Allradantrieb in der 230-PS-Liga besser unterwegs, doch durchdrehende Räder, eine sportliche Kupplung und ausdrehende Gänge bis an die 6000-Touren-Marke, das passt irgendwie alles perfekt zusammen. Dass die Fahrleistungen des 1,5 Tonnen schweren Fronttrieblers gut sind, überraschend dabei nicht. Aus dem Stand geht es in kaum mehr als sechs Sekunden auf Tempo 100 und wären da nicht die wenig sportlichen US-Reifen, würde der Jetta GLI lässig 250 km/h Spitze laufen. Bei aller Dynamik ist der sportlichste aller Jettas kein Trinker. In der Realität gibt es sich mit knapp acht Litern Super auf 100 Kilometern zufrieden.

Das Fahrwerk ist nicht zu hart

Auch über das Fahrwerk, das im Verhältnis zum regulären Jetta einen Zentimeter tiefer ist, kann man nicht meckern. Die Lenkung und die Abstimmung von Federn und Dämpfern ist sportlich-straff, aber nicht zu hart. Gerade durch die 225er Reifen auf 18-Zoll-Felgen hat das Auto im Grenzbereich eine Neigung deutlich zu untersteuern und große Querfugen schlagen nicht allein im Sportmodus bis zu den Insassen durch.

Einfaches Bedienkonzept im Innenraum

Golf GTI auf amerikanisch
Die Sportsitze im Innenraum sind wahlweise mit Leder oder Stoff bespannt.
Auf der Beifahrerseite fehlt eine dringend benötigte Sitzhöhenverstellung, doch sonst sind die Sportsitze – wahlweise mit Leder oder Stoff bespannt – sehr bequem und mit gutem Seitenhalt ausgestattet. Auf Wunsch gibt es nicht nur eine Sitzheizung, sondern auch eine Sitzkühlung, die jedoch selbst in der höchsten Stufe nahezu wirkungslos ist. Wie die anderen Jetta-Modelle ist der GLI mit einem einfachen Bedien- und Anzeigekonzept unterwegs. Nicht gerade übersichtlich präsentiert sich dabei das komplett animierte 10,25-Zoll-Cockpit. Besser ist das acht Zoll große Multifunktionsdisplay in der Mitte der Armaturentafel, das im Normalpaket jedoch auf ein Navigationssystem verzichtet. Dafür kann man es mit dem Smartphone koppeln.

Das kostet der Jetta GLI

Der Preis ist dabei durchaus konkurrenzfähig. Mit einer guten Basisausstattung startet der Jetta GLI bei 26.245 Dollar (ca. 23.480 Euro). Selbst die komplett ausgestattete Autobahn-Edition kostet mit klimatisierten Ledersitzen, Soundsystem und allerlei Zierrat kaum mehr als 29.000 Dollar (ca. 25.940 Euro).

Bildergalerie

Bildergalerie VW Jetta GLI (2020)
Bildergalerie VW Jetta GLI (2020)
Bildergalerie VW Jetta GLI (2020)
Kamera
Bildergalerie VW Jetta GLI (2020)

Von

Stefan Grundhoff