(dpa/lhp) Die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag bekommt von VW keinen Rabatt auf einen Dienstwagen. Das teilte der Autobauer am 19. März 2019 mit. "Wir sind grundsätzlich neutral, aber nicht gleichgültig", hieß es beim VW-Konzern. Grund für das Nein seien die politischen Positionen der AfD. Die trügen "völkisch-nationalistische Züge" und stünden konträr zu grundlegenden Werten des Volkswagen-Konzerns. Das Unternehmen sei frei in seiner Entscheidung, welchen Geschäftspartnern es Rabatte anbiete, teilte der weltgrößte Autobauer mit. Die Ablehnung gegenüber Sonderkonditionen für die AfD gilt bundesweit auch für Amts- und Mandatsträger der Partei. 

AfD hält Entscheidung für "bedenklich"

Die AfD-Landtagsfraktion hatte nach eigenen Angaben im Februar sowie im März Schreiben des Konzerns erhalten, in denen die Bitte um Gewährung eines Rabatts für die Finanzierung eine Fraktionsautos abgelehnt worden war. Die AfD-Fraktion bezeichnete das Verhalten des Autoherstellers als zivilrechtlich zulässig, aber bedenklich. "In langer Tradition gewährt VW bislang – soweit bekannt – allen niedersächsischen Landtagsfraktionen Rabatte bei der Anschaffung von Fraktionsfahrzeugen", teilte die Fraktion mit. Diese Vergünstigung habe man auch erhalten wollen, zumal die Fraktionsautos von den Steuerzahlern bezahlt würden. 

CDU und SPD fahren VW, Grüne und FDP nicht

Dagegen teilte eine Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion in Niedersachsen mit, die FDP-Fraktion hatte nie einen VW als Fraktionsfahrzeug. Die Grünen-Landtagsfraktion besitzt nach Angaben ihres Parlamentarischen Geschäftsführers kein Fahrzeug von VW und ist auch nicht an Rabatten interessiert. Die Landes-CDU und -SPD hätten jeweils bei lokalen Händlern "zum Behördentarif" beziehungsweise zu "Händlerkonditionen" VW-Busse erstanden.