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Video: VW Scirocco Facelift

Erste Fahrt im neuen Scirocco

1287 VW Scirocco hat Volkswagen zwischen Januar und Juni 2014 in Deutschland verkauft, insgesamt 212.000 weltweit seit dem Start 2008 – das Coupé ist ein Nischenprodukt im Konzern der Massenware. 2014 bekommt der Scirocco nun ein Facelift, und wir sind ihn schon gefahren: Der 220 PS starke TSI-Benziner tritt in Kombination mit dem Direktschaltgetriebe DSG kräftig an, bei unvorsichtigem Gasfuß und nassem Untergrund muss das ESP beim Anfahren allerdings die durchdrehenden Reifen zügeln. Die Maschine ist zehn PS stärker als vor dem Facelift, beschleunigt in 6,5 Sekunden auf Tempo 100. Dabei klingt der TSI angenehm knurrig, aus der Auspuffanlage röhrt es sportlich, aber nicht nervig.
Die Lenkung reagiert schnell, dürfte aber gern noch ein wenig straffer sein. Am Fahrwerk hat sich nichts verändert, das adaptive Fahrwerk ist knackig, sowohl im Comfort-, Normal- und im Sportmodus angenehm abgestimmt und nicht zu hart. Das DSG schaltet zügig, im Sportmodus fährt es die Gänge länger aus – das funktioniert alles reibungslos. Der Scirocco liegt tief auf der Straße, zum sportlichen Feeling tragen auch die gut geformten Sportsitze bei.

Scirocco-Motoren wurden überarbeitet

VW Scirocco Facelift
Mit dem Facelift hat VW auch die Motoren überarbeitet. Beim Marktstart im August 2014 kommt der Scirocco mit vier TSI-Benzinern und zwei TDI, die bis zu 20 PS stärker und bis zu 19 Prozent sparsamer geworden sind und allesamt die Euro-6-Norm erfüllen. Das Leistungsspektrum: • TSI mit 1,4 Litern und 125 PS • 2,0-Liter mit 180 PS • 2,0-Liter mit 220 PS • Scirocco R mit 280-PS-TSI • 2,0-Liter-TDI mit 150 bzw. 184 PS.
Alle Aggregate haben etwas mehr Power bekommen, der TSI mit 180 PS hat gegenüber dem Vorgänger beispielsweise um 20 PS zugelegt, beschleunigt 0,6 Sekunden schneller auf Tempo 100 (7,4 statt 8 Sekunden), die maximale Geschwindigkeit beträgt nun 227 statt 218 km/h. Alle Varianten bis 220 PS haben ein Start/Stopp-System und Rekuperation an Bord, beim DSG gibt es eine Freilauffunktion zum Energiesparen.

Zusatzinstrumente für Ladedruck, Zeit und Öltemperatur

So fährt sich der geliftete Scirocco
Das Cockpit bleibt in der Grundform gleich, am auffälligsten sind die Falzkante auf der Beifahrerseite, die veränderten Luftausströmer, die Instrumente in Tubenoptik, ein neues, schlankeres Lenkrad in Anlehnung an den Golf GTI und die serienmäßigen Zusatzinstrumente für Ladedruck, Zeit und Öltemperatur. Nettes Gimmick – als Fahrer kann man aber kaum die Knöpfe der Stoppuhr bedienen, ohne den Blick länger von der Straße zu nehmen. Künftig sind auch Parkpiepser an der Front, ein Totwinkelwarner und ein Einparkassistent erhältlich.

Das Infotainmentsystem ist schon angegraut

So fährt sich der geliftete Scirocco
Serienmäßig an Bord des neuen VW Scirocco: Sportfahrwerk, Sportsitze, Sportlenkrad, Berganfahrassistent, Radio und elektrische Fensterheber. Das Infotainmentsystem wirkt antiquiert, die Bedienung ist immer noch umständlich (insbesondere beim Bluetooth-Koppeln). Die Media-In-Buchse muss zusammen mit USB-Adapter und Mittelarmlehne vorn für 315 Euro bestellt werden – alles andere als zeitgemäß. Erst 2015 soll ein moderneres System einziehen, heißt es von VW.
Endlich ist übrigens der fehlende Kofferraumöffner am Heck Geschichte – nun dient das schwenkbare Logo an der Heckklappe als Sesam-öffne-Dich. Die Preisliste des neuen VW Scirocco beginnt bei 23.900 Euro.

Fazit

von

Christopher Clausen
Das Facelift ist sicher kein schlechter Schritt. Der Scirocco ist etwas schärfer gezeichnet, fährt sportlich-komfortabel, hat gute Motoren, die nun sogar etwas mehr Leistung bringen und weniger verbrauchen. Optisch hebt er sich aber zu wenig aus der funktionalen VW-Familie ab, ist etwas zu hausbacken und uneigenständig – trotz guter Qualität und Fahrleistungen.
 

Von

Christopher Clausen