Manchmal passt es einfach. Topf und Deckel, Helene und ihr Tanz-Thomas, T-Roc und Benziner. Dem frechen Mini-SUV steht der fröhlich schnatternde Dreizylinder viel besser als der ernsthaft brummelnde Vierzylinder-TDI. Dabei muss der kleine Einliter-TSI unter 2000 Touren erst mal Luft holen, kommt so lahm in die Gänge wie ein Pubertier am Morgen. Doch dann legen die 115 Benziner-PS los wie ein Schwarm wilder Wespen.

Der Benziner lässt den Diesel locker stehen

VW T-Roc
Sprintsieger: Bis Tempo 100 nimmt der Benziner dem Diesel eine Sekunde ab – und billiger ist er auch.
Akustisch immer als Dreizylinder zu identifizieren, aber ohne die Gäste mit "Bad Vibrations" zu belästigen, dreht der kleine TSI ganz gleichmäßig hoch und lässt erst über 6000 Touren wieder locker. Ein aufgewecktes Kerlchen, das dem Diesel bis Tempo 100 fast eine Sekunde abknöpft. Bei der Höchstgeschwindigkeit herrscht dann allerdings wieder traute Eintracht – beide schaffen respektable 187 km/h. Der Diesel legt deutlich früher los, kann schon ab 1500 Touren mit seinem Drehmomentpfund wuchern, lässt aber auch deutlich früher nach. Und der eigentlich schnurrige TDI kann sein dieseliges Verbrennungsprinzip unter Last so gar nicht verbergen. Da macht der 1.6er dann eher auf Arbeitstier – das der schicke T-Roc aber gar nicht sein will. Geht es ums liebe Geld, kann der Diesel tatsächlich nur beim Verbrauch punkten. Auf unserer Testrunde nimmt der TDI alle 100 Kilometer 1,2 Liter weniger als Bruder TSI. Auf vier Jahre und 60.000 Kilometer hochgerechnet spart er an der Zapfsäule so fast 1500 Euro.
Doch schon in der Anschaffung ist der TDI stolze 2550 Euro teurer, verschlingt jedes Jahr 800 Euro mehr an Unterhalt (Steuer, Wartung, Versicherung) und fährt beim Wiederverkauf keinen Vorteil ein. So rechnet sich der T-Roc TDI erst bei über 17.000 Kilometern im Jahr. Die wären im kleinen VW-SUV sicher kein Problem – irgendwie passt die Kurzstrecke aber viel besser zum T-Roc.
Fazit: "Der TDI macht keinen schlechten Job. Er trinkt wenig, ackert dafür viel – nur passt der Dreizylinder-Benziner am Ende besser. Das quirlige Motörchen macht richtig Laune, belastet das Konto bei artgerechter Jahresfahrleistung weniger. Klarer Punkt für den Benziner."