VW und Lichtblick bauen Kraftwerke
VW heizt das Haus

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Die Rede ist von Revolution. Volkswagen und Lichtblick wollen zusammen Haushalte mit Öko-Strom versorgen. Europas größter Autohersteller steuert zu diesem Vorhaben Gasmotoren bei.
(dpa) Der Energieversorger Lichtblick und der Autobauer Volkswagen wollen gemeinsam den milliardenschweren Energiemarkt in Deutschland aufrollen. Die beiden Unternehmen wollen mit Minikraftwerken für zu Hause umweltfreundliche Energie liefern und damit den Ausstieg aus Atom- und Kohleenergie beschleunigen. VW und Lichtblick besiegelten jetzt im VW-Werk Salzgitter ihre Partnerschaft. "Das ist eine echte Revolution für den Strommarkt", sagte Lichtblick-Vorstandschef Christian Friege.
100.000 Minikraftwerke in Wohnhäusern

VW ermöglicht Eintritt in den Massenmarkt
Der sogenannte SchwarmStrom von Lichtblick stehe innerhalb von einer Minute zur Verfügung, hieß es. Dagegen brauche ein Atomkraftwerk einen Tag, um angefahren zu werden. Dies aber sei zu langsam, um die kurzfristigen Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie im Stromnetz auszugleichen. Die Minikraftwerke im Erdgasbetrieb mit einem VW-Motor sparen laut Lichtblick bis zu 60 Prozent Kohlendioxid (CO2) gegenüber der herkömmlichen Wärme- und Stromerzeugung.
VW ermögliche eine Serienproduktion zu Preisen, die Lichtblick den Eintritt in den Massenmarkt ermöglichten. Lichtblick hat große Pläne: Die Zahl der Kunden soll in den kommenden Jahren von derzeit 550.000 auf zwei Millionen steigen, das Unternehmen will die Nummer fünf in der Branche werden, nach den vier führenden Stromriesen Vattenfall, EnBW, RWE und E.ON. VW-Vorstandsmitglied Werner Neubauer sagte, für VW sei die Produktion der Minikraftwerke ein "Zusatzgeschäft", das aber rund 300 Jobs sichere. Die Zusammenarbeit passe auch in die Umweltstrategie von Volkswagen.
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