VW Up/Fiat 500: Vergleich
So teuer kann klein sein

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Diese beiden Zwerge passen so wunderbar in die Stadt – aber sie überspringen auch locker die 10.000-Euro-Hürde. VW Up und Fiat 500 müssen ihren Käufern lieb und teuer sein
Er wird den Frauen das Herz brechen, sie verzweifeln lassen und – sorry, liebe Damen – ein paar graue Haare machen. Ein netter Typ, dieser VW Up, aber seine Preisgestaltung stellt jede Beziehung auf eine harte Probe. Der Traum vom 10.000-Euro-Typ ist schnell vorbei, wenn der Blick ins Kleingedruckte schweift. Elektrische Fensterheber: 460 Euro extra. Radio und Klima: 895 Euro. Sogar ein Handschuhfach kostet im "design pack" 85 Euro extra. Die ganze Rechnerei erinnert an die Ernüchterung bei der Griechenland-Hilfe: Es wird immer teurer, als einem lieb ist. Sagen wir mal so: Um für einen Kleinstwagen derart viel Geld auszugeben, sollte man eine leichte Schramme haben. Wer wüsste das besser als der teure Frauenfreund Fiat 500, den wir zum ersten Rendezvous mit dem Up einladen.
Überblick: Alle News und Tests zum Fiat 500

Ach, ist der niedlich: Der Knuddelfaktor des Fiat 500 ist extrem hoch.
Überblick: Alle News und Tests zum VW Up

Der VW gefällt mit ruhigen Linien und erlaubt sich nur den Knick in der Fensterlinie.
Zwar fährt der elektronische Schleuderschutz ESP serienmäßig mit, aber damit endet Wolfsburgs Freizügigkeit. Denn so gut wie alles, was im Up glänzt und freut, kostet extra. Drehzahlmesser, Zentralverriegelung oder der doppelte Gepäckraumboden? Hat erst die mittlere Variante Move Up (ab 10.650 Euro, mit 60 PS). Ein Radio, Klimaanlage, Aluräder? Bitte weiterziehen zur Topversion High Up (12.450 Euro). Der stärkere Motor mit 75 PS? Klingeling, macht noch mal 600 Euro. Schmerzhafte Einsichten, es drohen wieder graue Haare ...
Überblick: Alle News und Tests zu VW

VW Up: Die Federung ist komfortabel, die Lenkung verlässlich direkt.
Überblick: Alle News und Tests zu Fiat

Fiat 500: Das Fahrwerk könnte durchaus ein wenig Feinschliff vertragen.
Nein, im Umgang mit diesen kleinen Verführern zählen eher die ach so klugen Spar-Tipps, wie AUTO BILD sie gern verteilt. Also: Bei Fiat verkneift man sich besser den 100-PS-Motor, bei VW empfiehlt sich der günstigere Dreizylinder, wenn man meist durch die Stadt gondelt. Frau sollte halt wissen, wo die Liebe aufhört.
Fazit
Der neue Up ist kein Sparmobil, das auf Teufel komm raus bei den Günstigsten mitspielt – diese Rolle übernehmen bestenfalls bald seine Modellbrüder bei Seat und Skoda. Stattdessen will VW bei den schicken Kleinstwagen landen und bringt mit überlegenem Komfort eine neue Reife in diese Klasse. Der Fiat 500 hat dem Up Charme, Witz und Historie voraus – aber zu teuer sind sie beide.
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