Jamie Chadwick ist zumindest auf dem Papier die schnellste Nachwuchsfrau im Motorsport. In der W Series jedenfalls ist sie die erste Titelgewinnerin.
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Doch ihr Ziel ist nicht, alle anderen Frauen zu besiegen, sondern auch gegen die Männer anzutreten, zu bestehen und in die Formel 1 aufzusteigen.
Wie geht es also weiter mit der 21-jährigen Britin?
In der vergangenen Woche absolvierte Chadwick einen Test für Double R in der Euroformula Open. Dort kommen die Rennautos zum Einsatz, mit denen zum Beispiel Mick Schumacher im Vorjahr Formel-3-Europameister geworden ist. Für einen Renneinsatz hat es für Chadwick nicht gereicht: Sie war am Wochenende in Monza – als Entwicklungstestfahrerin für das Formel-1-Team Williams.
Chadwick
Jamie Chadwick plant ihre Zukunft
Die Euroformula Open ist für 2020 durchaus eine Option für Chadwick. Doch eigentlich will sie in die Formel 3, die konkurrenzfähigste Rennserie auf dem Level. „Es gibt in der Formel 3 zwar 30 Cockpits, aber nur vielleicht sechs, die du wirklich haben willst“, erklärt sie. Die Kluft zwischen den Teams ist groß: In bisher 14 Formel-3-Rennen 2019 setzte sich sieben Mal ein Fahrer des Prema-Teams durch.
Das Problem: Die Top-Mannschaften rufen für ein Cockpit bis zu einer Million Euro auf! Zwar hat Chadwick mit dem W-Series-Titel auch 500.000 Euro Preisgeld bekommen. Aber damit hat sie nur die Hälfte einer Formel-3-Saison finanziert.
Daher ist auch eine Rückkehr in die W Series denkbar. Die ersten zwölf Fahrerinnen der Meisterschaft bekommen auf Wunsch einen Platz in der Frauen-Rennserie garantiert. Der wird 2020 deswegen noch viel interessanter, weil es anders als in diesem Jahr auch Punkte für die Formel-1-Superlizenz geben wird.
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen die besten Bilder von der W-Series-Gewinnerin Jamie Chadwick.

Von

Michael Zeitler