Am ersten Maiwochenende startet die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf der spektakulären Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps in die neue "Super-Saison". Zum ersten Mal erstreckt sich das hart umkämpfte Championat – das mit dem zweifachen Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso prominenten Zuwachs erhält – über zwei Kalenderjahre, inklusive zwei Vollgas-Festspielen bei den 24 Stunden von Le Mans. Zudem bereichert mit den 1.000 Meilen von Sebring ein weiterer Rennsportklassiker den WEC-Kalender. Auch aus Reifensicht erwarten Fans und Fahrer einige Neuerungen. Michelin baut sein erfolgreiches Engagement in der Langstrecken-WM weiter aus: Ab sofort vertrauen sowohl in den beiden LMP1-Topkategorien als auch in der LMGTE Pro und der LMGTE Am sämtliche Teams auf die Reifen der französischen Premiummarke. In der LMP2-Klasse feiert Michelin sein Comeback – hier profitieren sieben Mannschaften von den Pneus aus Clermont-Ferrand.

Alonso kämpft mit Michelin und Toyota um den WM-Titel

Michelin Reifen
In der Langstrecken-Weltmeisterschaft vertraut die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer auf Reifen von Michelin.
Bild: Michelin
In der LMP1 tritt Toyota gegen fünf ambitionierte Teams an. Mit der Verpflichtung von Fernando Alonso gelang den Japanern ein besonderer Coup. Der Spanier bestreitet im Michelin bereiften Toyota TS050 Hybrid parallel zu seinem Formel 1-Engagement die komplette WEC-Saison. Dabei teilt er sich das Cockpit mit Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima. In der LMGTE Pro erhalten die etablierten Mannschaften – darunter die Werkscrews von Aston Martin, Ford, Ferrari und Porsche – in diesem Jahr zusätzliche Konkurrenz in Gestalt von BMW. Die Bayern schicken in ihrer Debütsaison in der LMGTE Pro zwei Michelin bereifte BMW M8 GTE ins Rennen. Neben Newcomer BMW setzt künftig auch Aston Martin auf die Pneus von Michelin. Die Briten greifen mit dem neu entwickelten Vantage GTE an. Lediglich in der LMP2-Kategorie teilt sich die Marke das Starterfeld mit einem Wettbewerber, hier nutzen sieben Teams das Know-how der französischen Experten.

Serienreifen von Michelin profitieren vom Wissenstransfer aus dem Motorsport

Racing Team Nederland
In der LMP2 profitieren sieben Mannschaften vom Know-how der französischen Premiummarke, darunter auch das Racing Team Nederland.
Bild: Michelin
In den vergangenen Jahren stellten die Pneus von Michelin ihre Leistungsfähigkeit und Dauerhaltbarkeit in der WEC bereits mehrfach unter Beweis. 2017 gewannen Partner der Marke fünf WM-Titel. Auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans fuhren von Michelin unterstützte Teams jeweils als Erste über die Ziellinie: Neben dem 26. Gesamtsieg eroberte die Premiummarke in der LMGTE Am-Kategorie einen Dreifacherfolg. Traditionell fließen sämtliche Erfahrungen, die der französische Reifenhersteller im Motorsport sammelt, in die Weiterentwicklung der Serienprodukte von Michelin – denn Langlebigkeit, Energieeffizienz und Vielseitigkeit sind bei Sportwagenrennen ebenso wichtig wie auf den täglichen Wegen im Alltagsverkehr. Darüber hinaus rückt Michelin traditionell auch die Themen Ressourcenschonung und Minimierung der CO2-Emissionen in den Fokus. In der WEC kommt dies unter anderem in der Reglementierung des Reifenkontingentes zum Ausdruck.

Drei wichtige Neuerungen bei der WEC

Aston Martin Vantage GTE
Der neue Aston Martin Vantage GTE feiert seine Wettbewerbspremiere. Wie alle GTE-Fahrzeuge rollt er auf Pneus von Michelin.
Bild: Michelin
Aus Reifensicht hält die "Super-Saison" 2018/2019 drei wichtige Neuerungen bereit: Bisher schrieb das Reglement die maximal zulässige Zahl der Reifensätze vor, die jedes Fahrzeug während der Trainings- und Qualifikationssitzungen sowie im Rennen verwenden durfte. Nun ist die Anzahl der Pneus reglementiert. Die zweite Veränderung betrifft die beiden pro Fahrzeug verfügbaren "Joker-Reifen". Bislang konnten diese während eines Rennwochenendes zusätzlich zur maximal zulässigen Anzahl von Reifensätzen genutzt werden. Dabei war es jedem Team freigestellt, in welcher Session die beiden Pneus zum Einsatz kamen. Künftig sind die beiden "Joker" bereits im Reifenkontingent für Qualifikation und Rennen enthalten. Das dritte Novum: Ab sofort können die Teams schon während des Nachtankens die Reifen wechseln. Bislang musste dieser Vorgang abgeschlossen sein, bevor die Mechaniker die Schlagschrauber ansetzen durften.

LMP1: Maßgeschneiderte Reifen für Antriebskonzepte

Rebellion R13
André Lotterer und Neel Jani teilen sich das Cockpit des Michelin bereiften Rebellion R13 mit Bruno Senna.
Bild: Michelin
Die einzelnen Fahrzeugkategorien LMP1, LMP2 und LMGTE unterscheiden sich deutlich – angefangen beim Antriebskonzept über die Motorleistung bis hin zu Fahrwerk und Aerodynamik. Dementsprechend vielfältig sind die Anforderungen an die Reifen. Daher entwickelten die Experten von Michelin gemeinsam mit den jeweiligen Partnerteams maßgeschneiderte Pneus. In allen Klassen stehen jeweils drei Laufflächenmischungen zur Wahl: soft, medium und hart. Insbesondere die Top-Kategorie LMP1 stellt die Pneus vor große Herausforderungen, denn anders als im vergangenen Jahr gehen hier sowohl Fahrzeuge mit als auch Rennwagen ohne Hybridantrieb an den Start. Während die Hybridantriebseinheit im Toyota TS050 Hybrid bis zu 1.000 PS an alle vier Räder weiterleitet, setzen alle übrigen LMP1-Teams auf heckgetriebene Rennwagen ohne zusätzlichen Elektroschub. Eine weitere Besonderheit: Bei den Boliden von ByKolles Racing, CEFC TRSM Racing, Dragonspeed, Rebellion Racing und SMP Racing kommen vier verschiedene Motorenkonzepte und ebenso viele Chassis-Spezifikationen zum Einsatz. Michelin passte die profillosen Slicks daher den jeweiligen Bedürfnissen an und berücksichtigte auch die konzeptbedingten Unterschiede hinsichtlich der Gewichtsverteilung. Bei den LMP1-Rennwagen ohne Hybridunterstützung legten die Entwickler von Michelin den Fokus insbesondere auf die Vorderreifen, da diese im Gegensatz zum Toyota TS050 Hybrid keinerlei Antriebskräfte auf den Asphalt übertragen müssen.

Reifen für jede Situation

Sämtliche LMP1-Fahrzeuge rollen an Vorder- und Hinterachse auf Pneus der Dimension 31/71 R18. Gemäß Reglement müssen die Teams spätestens zwei Wochen vor jeder Veranstaltung – in Einzelfällen sogar bis zu zwei Monate – zwei Spezifikationen aus ihrem Kontingent von drei Mischungen benennen, die sie während des Rennwochenendes verwenden möchten. Nur für die 24 Stunden von Le Mans steht das komplette Reifenportfolio zur Verfügung. Bei nassen Streckenverhältnissen können die Partner von Michelin auf unterschiedliche Regenpneus zurückgreifen: Bei lediglich feuchter Piste kommt der profillose Intermediate-Reifen MICHELIN Hybrid zum Einsatz. Wenn es regnet, sorgen die profilierten "Wet-" und "Full Wet-Pneus" für Traktion.

Kalender FIA Langstrecken-WM 2018/2019

3. – 5. Mai 2018: Spa-Franorchamps (6-Stunden-Rennen)
13. – 17. Juni 2018: Le Mans (24-Stunden-Rennen)
17. – 19. August 2018: Silverstone (6-Stunden-Rennen)
12. – 14. Oktober 2018: Fuji (6-Stunden-Rennen)
16. – 18. November 2018: Shanghai (6-Stunden-Rennen)
13. – 15. März 2019: 1.000 Meilen von Sebring
2. – 4. Mai 2019: Spa-Franorchamps (6-Stunden-Rennen)
12. – 16. Juni 2019: Le Mans (24-Stunden-Rennen)