Bisher hat Fernando Alonso davon immer nur geschwärmt, jetzt wird es ernste Realität: Der Spanier greift nach der Tripple Crown des Rennsports – bestehend aus Siegen beim Monaco-GP, Indy 500 und den 24 Stunden von Le Mans. 2017 will er in Indianapolis angreifen. Dann fehlt nur noch Le Mans.
Um den Langstreckenklassiker zu gewinnen, muss er in ein LMP1-Herstellerteam. Nur Porsche und Toyota bauen siegfähige 1000-PS-Prototypen. Ein dritter Hersteller ist frühestens 2020 mit Peugeot in Sicht – wenn überhaupt.
Bei Porsche war Alonso schon 2015 ein Thema, als Nico Hülkenberg mit der Edelmarke aus Schwaben Le Mans für sich entschied. Damals legten McLaren und Honda aber ein Veto ein. Wie steht Porsche jetzt dazu? „Wir haben sechs Fahrer unter Vertrag, mit denen wir sehr zufrieden sind – und mit denen wir auch langfristig planen“, erklärt Teamchef Andreas Seidl gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT. „Alonso ist ein interessanter Fahrer und vor zwei Jahren hätten wir etwas auf die Beine stellen können. Aber jetzt haben wir keinen dritten Prototypen mehr – und es gibt derzeit auch keine Pläne, dass sich daran etwas ändert.“
Alonso
Wird Alonso in der Zukunft mit Toyota in Le Mans fahren?
Mit anderen Worten: Alonso und Porsche – eher unwahrscheinlich. Seidl: „Wir wissen natürlich um die Publicity für ein solches Projekt. Deswegen haben wir auch Juan-Pablo Montoya vor einem Jahr testen lassen. Er hat schon Monaco und Indianapolis gewonnen, auch ihm fehlt nur noch Le Mans. Aber wir haben uns dann für andere Fahrer entschieden.“
Bleibt noch Toyota. Die Japaner setzen 2017 erstmals einen dritten Prototypen ein – weil sie unbedingt Le Mans gewinnen wollen. Bis 2019 hat sich Toyota zur WEC und zur LMP1-Klasse bekannt. Aber: Solange Alonso Werksfahrer bei Honda ist, dürfte ein Gaststart bei Toyota unmöglich sein. Honda und Toyota sind die beiden führenden japanischen Hersteller – und daher erbitterte Rivalen.
Das könnte sich ändern, wenn Alonso zurück zu Renault wechselt. Wie ABMS berichtete, gibt es die ersten Verhandlungen des Alonso-Managements mit den Franzosen. Renault und Toyota sind weder in der Formel 1, noch in der WEC direkte Gegner. Deshalb ist auch ein Fahrertausch denkbar. Sébastien Buemi zum Beispiel fährt derzeit für Renault in der Formel E und für Toyota in der WEC...

Von

Michael Zeitler