WEC: Finale in Bahrain
Letzte Ausfahrt für die Hightech-Prototypen

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In der WEC geht am Wochenende ein wichtiges Kapitel zu Ende. Die LMP1-Hybrid-Rennwagen werden in Rente geschickt. Erste Tests mit dem Hypercar.
Bild: Toyota
Was für ein unwürdiges Ende der Hochleistungs-Prototypen in der Sportwagen-WM. Beim Saisonfinale in Bahrain stehen gerade mal die zwei rund 1000 PS starken LMP1-Flitzer von Toyota in der Startaufstellung. Ansonsten ist kein LMP1-Rennwagen mehr dabei. Und: Das Rennen wird nicht im deutschen Free-TV gezeigt!
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Fast schon zur Nebensache gerät da der Titelkampf. Die beiden Toyota-Duos liegen nur sieben Punkte auseinander. Wer das Rennen gewinnt, ist Meister. Entweder das Le-Mans-Siegertrio Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley oder das zweite Trio Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López.

Die Straßeversion des neuen Toyota Hypercars
Bild: Toyota
Die Scuderia Glickenhaus plant den Rollout des Hypercars für den 5. Januar. Von ByKolles gibt es noch keine Informationen.
Streit wegen Alpine-Einstieg
Die Hypercars werden auf eine Le-Mans-Runde betrachtet über zehn Sekunden langsamer sein als die LMP1-Flitzer – also im Bereich von 3:25 bis 3:30 Minuten. Dafür musste auch die LMP2-Kategorie für 2021 kastriert werden. Denn Paul di Resta fuhr in der LMP2-Klasse 2020 mit einer Zeit von 3:24,528 Minuten auf die Pole-Position. Den 4,2-Liter-V8-Saugmotoren von Gibson werden 40 PS genommen, sie leisten dann nur noch 560 PS. Durch die neuen Goodyear-Einheitsreifen können außerdem die Kurvengeschwindigkeiten gesenkt werden.
Ein Streitpunkt ist noch der Einstieg von Alpine. Der französische Hersteller hat sich für 2021 den LMP1-Rennwagen von Rebellion gekauft. Der ist zwar kein Hybrid-Wunderwerk, aber dennoch schneller als die Hypercars. Die Serienmacher wollen den LMP1 auf ein Niveau mit den Hypercars bringen – was eine Mammutaufgabe wird.
Dazu kommt: Schon jetzt hagelt es dafür von Toyota Kritik. Teamchef Pascal Vasselon: „Selbst, wenn man Toyota außen vor lässt: Viele Leute wie Glickenhaus und ByKolles haben viel in die neue Kategorie investiert. Es wäre nicht korrekt, wenn ein neues Team mit einem alten LMP1 auf einem Level mit den Hypercars fahren würde.“
Immerhin: Die Le-Mans-Zukunft ist gesichert. 2022 steigt dann auch Peugeot in die Topklasse ein.
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