Seriensieger der AUTO BILD-Vergleichstests dürfen gern mal eine große Klappe riskieren. Der 3er von BMW ließ in einem ersten Vergleich die Mercedes C-Klasse hinter sich und überholte nach unserer Auswertung auch den Audi A4 – in der Premium-Mittelklasse bestimmt die BMW-Limousine also uneingeschränkt den Ton. Nun reißt der 3er die Klappe noch weiter auf. Größenwahn? Nee, die neue Touring-Variante steht an. Gut ein halbes Jahr nach Verkaufsstart der neuen Limousine hat BMW auch das Kombimodell vergrößert und verfeinert.

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BMW 3er Touring
Mit den guten Genen der Limousine: Auch als Touring soll der BMW 3er sportlich und komfortabel sein,
Hinter der Luke wartet jetzt mehr Raum für Gepäck – und im Vergleichstest vielleicht die nächste Klatsche für die Konkurrenten. Denn auch der Kombi bringt das mit, was bereits die Limousine an die Spitze gehoben hat: Unter der Transporter-Hülle stecken die gleiche Technik (in unserem Fall ein Zweiliter-Dieseldampfhammer mit 184 PS), dieselbe Philosophie (sportlich, dennoch extrem komfortabel) und ein hoher technischer Anspruch (reichlich Assistenzsysteme und moderne Multimedia-Spielereien an Bord). Aber reicht das? Wie gut der neue Touring tatsächlich ist, kann nur ein direkter Vergleich klären. Natürlich mit den anderen Musterschülern der Klasse. So tritt der mindestens 39.360 Euro teure BMW 320d Touring Automatik – mit Schaltgetriebe stand der 3er zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung – gegen den Kombiklassiker Mercedes C-Klasse T-Modell, den begehrten Audi A4 Avant und den schicken Volvo V60 an.

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Audi A4 Avant
Edel-Laster aus Ingolstadt: Kann der A4 Avant den BMW 3er Touring im Vergleichstest schlagen?
Genauer: Von Mercedes kommt der 170 PS starke C 220 CDI, Audi schickt den A4 2.0 TDI mit 177 PS ins Rennen, und Volvo stellt den 163 PS starken V60 D4 zur Verfügung. Liegen die Leistungsdaten der vier Edel-Laster dicht zusammen, driften die Kaufpreise ordentlich auseinander. Und alle Konkurrenten bieten ihre Kombis billiger als BMW an: Volvo verkauft den V60 bereits ab 33.600 Euro, Audi gibt den A4 Avant für 35.750 Euro her, und Mercedes verlangt für ein C-Klasse T-Modell mindestens 38.883 Euro. Bis hierhin ein nur kleiner Nachteil für BMW. Addieren wir aber die Extras, die der BMW in seiner Testwagenkonfiguration mitbringt, kommen wir inklusive M-Sportpaket (4300 Euro), M-Sportbremse (700 Euro), Aktiv-Fahrwerk mit 19-Zoll-Bereifung (1820 Euro) und weiteren Extras auf über 47.000 Euro. Eine Menge Geld, die der 3er jetzt in der Fahrpraxis erst mal amortisieren muss. Sonst darf er die Klappe doch nicht so weit aufreißen. Die Details zu den vier Lademeistern gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleich mit allen technischen Daten und Tabellen lesen Sie in AUTO BILD 37/2012 oder als Download im Online-Heftarchiv.

Fazit

Als blitzsauberer und von Stickoxiden befreiter BluePerformance ist der 184 PS starke 3er ein wahrer Vorzeige-Diesel. Stark, schnell, kultiviert. Allerdings ist er in dieser Konfiguration auch teuer und unnötig durstig. Preis und Verbrauch werfen ihn hinter den Audi zurück. Der A4 gewinnt also den Vergleich – auch weil er keine ernsthaften Fehler hat. Die C-Klasse punktet mit dem höchsten Komfort, ärgert gleichzeitig durch die höchsten Kosten in diesem Vergleich. Der Volvo ist originell – aber eben kein ernsthafter Gegner in dieser bärenstarken Klasse.