Ein Dicker Motor, möglichst mit sechs, noch besser mit acht Zylindern, das galt lange als wichtiges Statussymbol. Gehobene Kreise wetteiferten ungeniert mit großen Hubräumen und Hunderten von PS. Motto: Ich habe mehr als du; mehr Kraft, mehr Höchstgeschwindigkeit, mehr Prestige. Aber auch mehr Verbrauch, mehr Kosten, mehr Umweltverschmutzung.

Audi überdreht beim Sparsamkeits-Marketing

Audi A6
Tue Gutes und rede darüber. Ob man Sparsamkeit allerdings so exponiert tapezieren muss wie der A6?
Seit der Spritkostenexplosion wirkt PS-Protzerei ähnlich deplatziert wie ein Braunkohlekraftwerk im Windpark. Statt schierer Leistung garantieren heute Autos mit Hybrid-Schriftzügen und Sparkonzepten hohes Ansehen in der Nachbarschaft. Darum verpasst Audi seinem sparsamsten A6 jetzt den Namenszusatz "Ultra" und hat auch keine Scheu, den Schriftzug groß auf die Karosserie des Testwagens zu tapezieren. Jeder soll sehen, dass so ein edles Gefährt auch extrem sparsam sein kann. Einen Verbrauch von 4,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer gibt Audi für diesen A6 an. Damit liegt er auf dem gleichen Niveau wie der Mercedes E 220 BlueTec und noch unter dem BMW 520d, dem bisherigen Meister der besonders sparsamen Kraftstoffverwertung in dieser Klasse. Dass der Reiz am Geiz kein rein deutsches Phänomen ist, belegt Volvos S80 D4. Die schwedische Limousine hat zwar schon etliche Dienstjahre auf dem Buckel, doch mit neuem Dieselantrieb samt Achtstufenautomatik wirbt auch der S80 mit einem Werksverbrauch von nur 4,5 Litern.
Aber was sind die theoretischen Versprechungen in der Praxis wert? Welchem dieser vier ultrasparsamen Business-Bomber gelingt der Spagat zwischen hohem Reisekomfort und niedrigen Betriebskosten am besten? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in der Bildergalerie.

Fazit

Die beste Effizienz-Limousine in der Oberklasse baut nach wie vor BMW. Da kann sich der optimierte Frontantriebs-A6 noch so bemühen, am bayerischen Rivalen kommt er nicht vorbei. Der 520d bietet am meisten Komfort und Fahrdynamik, geht mit dem Sprit extrem geizig um. Eher ernüchternd ist das Ergebnis des E220. Einst Vorreiter bei der Dieseltechnik, läuft der Benz-Motor einfach zu laut und rau. Obwohl Letzter, ist der Volvo eine interessante Reiselimousine.