Ein Schneeschauer jagt über das Allgäu an diesem März-Tag. Es ist die Zeit, in der es in Wiggensbach beim Team Engstler richtig hektisch zugeht. Der Winter neigt sich dem Ende, die neue Saison in der ADAC TCR Germany ihrem Anfang entgegen (Saisonstart: 26. April in Oschersleben). Die Mechaniker und Ingenieure bauen die Autos auf.
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Der Stuttgarter Max Hesse (17) begleitet diesen Prozess. Er fährt einen dieser Hyundai i30 N (2,0-Liter-Reihen-Vierzylinder, 350 PS) als Nachfolger von Luca Engstler (19), der die deutsche TCR (Touring Car Racing) verlässt und in die europäische Serie aufsteigt. Hesse weiß: Um richtig vorbereitet zu sein, muss er das Auto genau kennen.
Hyundai lässt die Hüllen fallen
Max Hesse fährt einen Hyundai i30 N für das Engstler-Team
Teambesitzer und Promoter der TCR Germany Franz Engstler (57) erklärt: „Wir haben Max schon seit Jahren auf dem Radar. Er ist nicht nur schnell, sondern passt auch wunderbar ins Team.“ In seiner Vita stehen drei Titel im ADAC Kart Masters. 2018 war er bester Neuling in der TCR Germany.
Jetzt kommt er etwa einmal wöchentlich zu Engstler, wo die Autos gewartet werden. Einsatzleiter Andreas Klinger: „Wir kriegen das Fahrzeug komplett vorbereitet, doch nach dem ersten Shakedown zerlegen wir es, überprüfen die Teile und bauen sie wieder zusammen. Anschließend wird das Auto lackiert.“
Vom Straßenmodell unterscheidet sich der seriennahe Rennwagen hauptsächlich bei Aerodynamik, Motor (Software) und Getriebe. Erlaubt sind eine breitere Spur samt bulliger Karosserie, XXL-Heckflügel, ein sequenzielles Renngetriebe und ein leicht modifizierter Motor.
Getauft hat Hesse seinen Hyundai „wilde Clara“. Grund: „Meine Freundin heißt auch Clara“, schmunzelt er. Sein Ziel mit Clara: die Top Drei der Meisterschaft.

Von

Michael Zeitler