Plötzlich süchtig nach Tuning

Vor vier Jahren begann die Story um diese Limousine. Gianpierro hatte gerade den Führerschein bestanden, und seine Eltern wollten ihm ein Auto schenken. Bei der Frage nach Marke und Modell mußte der Schweizer nicht lange überlegen: Alfa 156 in Silber. Wieso gerade dieses Modell? "Seitdem es den 156er gab, schwärmte ich dafür. Es sind einfach die unglaublichen Linien der Karosserie und die kernigen Motoren", so Gianpierro.

Es dauerte nur ein paar Tage, bis das passende Fahrzeug gefunden war. Die silberne Limousine sah noch wie neu aus und hatte erst wenige Kilometer auf der Uhr. "Ich wollte eigentlich nix daran verändern. Doch eines Tages, als ich eine Tuning-Show besuchte, erfaßte mich die Tuning-Sucht", erinnert sich der 23jährige. Mit der Tuninggarage "Styling Car Catalano" fand Gianpierro auch schnell einen kompetenten Partner, der seine Ideen umsetzen konnte.

Die Zutaten sollten Spoiler, Leder, Felgen, Fahrwerk und Hi-Fi heißen. Bei Fiat-Spoiler-Spezialisten Cadamuro orderte man wenig später einen kompletten Kit. Der umfaßte neben Front- und Heckschürze auch Motorhaube, Carbon-Heckspoiler und Frontgrill. Ein böser Blick sollte ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen. Bei Tuner Lester bestellte man einen Satz Scheinwerferblenden, damit die Augen noch grimmiger schauen.

Cleaner Auftritt, guter Antritt

In Sachen Fahr- und Räderwerk waren sich die Jungs genauso schnell einig. Statt profaner Serie dienen nun ein KW-Gewindefahrwerk Variante II und RH-Cup-Räder in 17 Zoll als Unterbau.

Dem von Haus schon gut gehenden 2,0-Liter-Twinspark-Motor sollte anschließend etwas mehr Power eingehaucht werden. Mit klassischen Mitteln wie Sport-Nockenwellen sowie Bearbeitung des Zylinderkopfs und der Einlaßkanäle und durch die Ragazzon-Sportauspuffanlage und ein geändertes Steuergerät kitzelte man 60 PS mehr heraus. Nun leistet der 156er stramme und infernalisch klingende 210 PS. So stand die italienische Limo schon gut da und fand auch bei Treffen Anerkennung. Doch der Kick fehlte noch irgendwie.

Im Winter 2004 cleante Gianpierro fast die gesamte Karosse. Die vorderen Türen verloren ihre Griffe, die Heckklappe ihre Rückfahrscheinwerfer und Nebelschlußleuchten. Statt dessen pflanzte er ein Rückfahrlicht vom Ford Ka unter das hintere Kennzeichen.

Gianpierros Alfa – die Facts

Auch innen mußte sich etwas tun. So hielt die Marke Momo mit Lenkrad, Handbremshebel, Pedalerie und Schaltknauf Einzug. Genauso wurde die Hi-Fi-Anlage aufgestockt. Neben einigen Zusatz-Lautsprechern und einem Subwoofer im Kofferraum installierte der Schweizer auch ein Panasonic-Radio mit großem Bildschirm, DVD und Navigationssystem.

So ausgestattet konnte Gianpierro schon ein paar Pokale bei den Treffen 2004 mit nach Hause nehmen. Doch 2005 sollte es noch spektakulärer werden. Der Trend zu Chrom- oder Speichenrädern schwappte auch bis in die Schweiz zu Gianpierro. "20-Zoll-Phat-Wheels für meinen Alfa, das wär's", dachte er damals. Aus dem Traum wurde wenige Monate später Wirklichkeit. Im Frühjahr 2005 konnte man 8x20 Zoll große Phat Wheels mit goldenen Speichen und 225/30er-Reifen montieren. Das Fahrwerk wurde genauso wie die Kotflügel auf die Monster-Felgen angepaßt. Zusammen mit einem Satz GTA-Sportsitze sorgt dieser Alfa-"Phatischist" derzeit auf jedem Schweizer Treffen für Furore.