Alpina BMW i8: Prototyp, Vierzylinder, PS, Preis, gebraucht
Fast hätte Alpina einen i8 mit M135i-Vierzylinder in Serie gebaut
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Extrem sportlich war der i8 nie. Alpina wollte sich dem annehmen, mit Vierzylinder-Turbo aus dem M135i und 100 PS mehr. Doch es blieb beim Einzelstück.
Bild: BMW Group
Mit dem i8 präsentierte BMW 2013 seinen Sportwagen der Zukunft. Sein futuristisches Styling stand allerdings immer etwas im Kontrast zur gebotenen Dynamik. Nicht, dass der Hybridsportler langsam wäre, aber die vollen 362 PS stehen eben nur bei geladenen Akkus bereit. Dabei könnte das extrem steife Carbon-Chassis mit deutlich mehr Power umgehen. Das wusste auch Alpina, wo man einst eine eigene, grundlegend umgestrickte i8-Version mit neuem Verbrenner in Planung hatte. Über das Stadium eines Prototyp-Einzelstücks kam das Projekt allerdings nicht hinaus, wie bmwblog.com berichtet. Grund für das Scheitern sollen unter anderem die zu hohen Kosten gewesen sein. Denn der Umbau war enorm aufwendig.
Statt des 1,5-Liter-Dreizylinders hievte Alpina den B48 genannten Turbovierzylinder mit zwei Liter Hubraum ins i8-Heck. Der Motor treibt heute unter anderem den Mini JCW GP und den BMW M135i an, wo er 306 PS leistet.
Mit 350 PS hätte der B48-Vierzylinder alleine im Alpina schon fast die Systemleistung des Serien-i8 erreicht.
Bild: Ronald Sassen / AUTO BILD
Alpina steigerte die Leistung des Verbrenners auf 350 PS. Zusammen mit dem Elektromotor stieg der System-Output auf 700 Nm Drehmoment und 462 PS – 130 Nm und 100 PS mehr als im normalen i8. Der neue Motor verlangte nach verbesserter Kühlung, weshalb man neben einem größeren Kühler zwei Zusatzkühler für Öl und Getriebe installierte. Das Sechsganggetriebe war der Leistung nämlich nicht gewachsen und wurde durch die ebenfalls aus dem M135i bekannte Achtgang-Automatik ersetzt. Um die Teile aufzunehmen, wurde ein neuer, verstärkter Hilfsrahmen aus Aluminium angefertigt.
Extrem steifes Carbon-Chassis
Durch zusätzliche Kühler, den größeren Motor und das neue Getriebe stieg das Gewicht von 1,6 auf 1,7 Tonnen.
Bild: Werk
Auch das Fahrwerk wurde angepasst. Breitere Reifen an Vorder- und Hinterachse sollten zusammen mit mehr negativem Radsturz das Untersteuern minimieren. Hinzu kamen breitere Kotflügel, die beim Alpina-Prototyp aus Kunststoff statt aus Carbon gefertigt sind. Das Carbon-Chassis des i8 blieb dagegen unangetastet, weil es schon serienmäßig steif genug für die Zusatz-Power ist. Allerdings stieg das Gesamtgewicht um 100 Kilogramm, weshalb der Alpina-i8 für eine Zulassung offenbar noch einmal sämtliche Crashtests hätte durchlaufen müssen.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Die Hybrid-Adaptierung war zu teuer
Die notwendigen Crashtests waren aber wohl nicht der Hauptgrund für das Scheitern des Projekts. Zunächst hätte man nämlich den neuen Vierzylinder aufwendig an das Hybridsystem adaptieren müssen. Verbrenner und E-Maschine bilden beim Hybrid eine fein abgestimmte Einheit. Wird eine der beiden Komponenten modifiziert, muss das komplette System neu kalibriert werden.
Um die Entwicklungskosten zu decken, hätte der Neupreis für einen Alpina-i8 wohl exorbitant hoch sein müssen.
Bild: BMW Group
Das wäre wohl zu zeitaufwendig und teuer gewesen, als dass sich eine Serienfertigung gelohnt hätte. Wie teuer ein Alpina-i8 gewesen wäre, ist natürlich Spekulation. Den ehemaligen Basispreis des i8 von gut 135.000 Euro hätten sie aber mehr als pulverisiert. So blieb es bei einem einzigen Prototyp, von dem Alpina auf Anfrage leider keine Bilder zur Verfügung stellen konnte. Gebrauchte i8 gibt es schon für deutlich weniger Geld. Gepflegte Exemplare mit niedriger Laufleistung gibt es ab rund 65.000 Euro! (Der BMW i8 im AUTO BILD-Gebrauchtwagentest!)