Artega GT/Melkus RS 2000/Wiesmann GT
Exotische Sportcoupés aus Deutschland

—
Weit entfernt vom Mainstream, abseits der großen Konzerne entspringen Artega GT, Melkus RS 2000 und Wiesmann GT dem puren Enthusiasmus ihrer Erbauer. Erleben Sie den Beweis, dass unser Land lebt. Und wie.
Die Welt des Autos wird regiert von mächtigen Marken-Königreichen. Sie heißen Toyota und Volkswagen, Ford und Fiat, BMW und Daimler. Sie haben Heere von Ingenieuren, Designern und Strategen, dazu Geldvorräte wie bei Dagobert Duck. Sie sind unantastbar, stark und reich. Wer soll denen das Wasser reichen? Unmöglich! Quark. Nichts ist unmöglich. In Delbrück, Dresden und Dülmen gibt es drei Tapfere, die unerschrocken den eigenen Wagen wagen und ihr kleines, souveränes Autofürstentum regieren, drei Andorra auf der Weltkarte der Autosupermächte. Sie heißen Artega, Melkus, Wiesmann. Bravo! Die drei beweisen: Autobau ist keine Hexerei, denn ihre Fahrzeuge sind erstaunlich gut, erstaunlich ausgereift und vor allem: ssssexxxxy!
Gecko extrem: Der Wiesmann GT MF5 im Test

Underground gegen Mainstream: Artega GT gegen Cayman S

Stattdessen sitzt da jetzt Wolfgang Ziebart, bis 2000 Entwicklungschef bei BMW, dann Chef von Conti, zuletzt Boss von Infineon, ein waschechter Automann, aber einer, der das ermüdende Gremiendenken der Konzerne miterlebt hat und erleichtert aufatmet, denn hier bei Artega und seinen 50 Mann kennt er jeden mit Namen, und es geht alles fix, direkt und unkompliziert. Die neuen Finanziers sind – ja, die Welt ist verworren – Mexikaner, die ihr Geld mit Corona-Bier gemacht haben und nun in Lifestyle investieren, in ein feines, kleines Produkt aus dem Westfälischen, mit dänischem Design aus Kalifornien und Wolfsburger Technik darunter (Motor vom Passat R36 mit 300 PS). So schließt sich der Kreis der mittelständischen Globalisierung.
Der Osten kriegt Flügel: Vorstellung Melkus RS 2000

Das Design stammt vom Pforzheimer Designprofessor Lutz Fügener, zwar auf dem Stand der Mode von 1990 ungefähr, aber das ist egal, denn es ist die direkte Fortsetzung der Ur-Melkus-Idee. "25 Stück können pro Jahr gebaut werden, bei 100 Stück dürfte wahrscheinlich Schluss sein", so Sepp Melkus. Sein Großvater hatte auch bloß 101 von seinem geflügelten Wartburg gebaut.
Weitere Informationen zu den drei deutschen Sportwagen-Exoten finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel gibt es als Download im Heftarchiv.
Technische Daten Artega GT V6, Mittelmotor, hinten quer • vier Ventile pro Zylinder • Hubraum 3597 cm³ • Leistung 220 kW (300 PS) bei 6600/min • max. Drehmoment 350 Nm bei 2500/min • Hinterradantrieb • Sechsgang-DSG • Reifen 235/35 R 19 vorn, 285/30 R 19 hinten • L/B/H 4015/1882/1180 mm • Radstand 2460 mm • Tankinhalt 68 l • Leergewicht 1285 kg • Verbrauch EU-Mix 8,9 l Super plus • CO2 211 g/km • Spitze 273 km/h • 0–100 km/h 4,8 s • Preis 79.950 Euro.
Technische Daten RS 2000 Vierzylinder, Kompressor, hinten quer • vier Ventile pro Zylinder • Hubraum 1796 cm³ • Leistung 198 kW (270 PS) bei 7800/min • max. Drehmoment 260 Nm bei 6500/min • Hinterradantrieb • manuelles Sechsganggetriebe • Reifen 175/55 R 16 vorn, 225/45 R 17 hinten • L/B/H 3910/1777/ 1151 mm • Leergewicht 950 kg • Verbrauch EU-Mix 9,8 l Super • CO2 232 g/km • Spitze 250 km/h • 0–100 km/h 4,9 s • Preis 107.500 Euro.
Technische Daten Wiesmann GT MF5 V10, vorn längs • vier Ventile pro Zylinder • Hubraum 4999 cm³ • Leistung 373 kW (507 PS) bei 7750/min • max. Drehmoment 520 Nm bei 6100/min • Hinterradantrieb • sequenzielles Siebenganggetriebe • Reifen 245/40 ZR 19 vo., 275/35 ZR 19 hi. • L/B/H 4300/1940/1180 mm • Radstand 2507 mm • Tank 70 l • Leergewicht 1395 kg • Verbrauch EU-Mix 13,1 l Super plus • CO2 346 g/km • Spitze 311 km/h • 0–100 km/h 3,9 s • Preis 179.800 Euro.
Service-Links