Sensationeller Auftritt bei den Treffen

Knallige Farben, mächtig verbreiterte Karosserien, üppige Gummiwalzen auf chromigen Rädern mit heftigem Tiefbett – das sind die Garanten für einen sensationellen Auftritt bei den Treffen, jede Menge Pokale und Trophäen sowie für eine Top-Story in der AUTOTUNING. Genau diese Prämissen und noch viel, viel mehr erfüllt dieser gelbe A3 von Norman Koop. Der Potsdamer gehört zur Clique rund um die Szene T&T Tuning. Deren Anführer Toralf mit seinem Audi A4 präsentierten wir bereits in Heft 9/04.

Auf den ersten Blick denkt bestimmt ein jeder: "Na ja, ein S3 halt mit dicken Rädern in Original- Gelb." Doch da liegt man vollkommen daneben. Keine Serien-Kotflügelverbreiterungen, kein Original-Lack, kein Powermotor. Nein, dieser A3 ist eigentlich ein ganz normaler Ingolstädter mit 1,8-Liter-Triebwerk. Der ursprünglich in Rot im Jahre 1996 auf die Welt gekommene Dreitürer ist seit 1999 im Besitz von Norman. Schon damals war das Interesse an dem Thema Tuning für ihn groß. Doch wie üblich fehlte das notwendige Kleingeld und die Zeit, um seine Träume am A3 zu verwirklichen.

Bis 2002 ein kleiner Blechschaden die Wende einleitete. Zusammen mit den Kumpels aus der T&T-Szene machte man sich ans Werk. Zuerst nahm sich Norman die Karosserie vor. Nachdem die kaputten Teile gegen neue ersetzt worden waren, ging es ans Verfeinern. Da das Geld für eine originale S3-Optik fehlte, entschied man sich für Handarbeit. In vielen Nächten und Monaten wurde nun gedengelt und geschweißt.

Alles soll clean werden

Aus einem Unfallwagen eines Fremdfabrikats schnitten die Jungs kurzerhand alle vier Radläufe heraus. Wenig später paßte Norman die neuen Rundungen den Serienkotflügel an. Und weil es diesen A3 nur einmal geben sollte, überlegte man weitere Finessen. Eine Optik wie aus einem Guß im Bereich Schweller und A-Säule gab es noch nicht bei diesem Modell. So nahmen die Kumpels einen Satz Nowak-Schweller und modellierten fein säuberlich die neuen Leisten an die Kotflügel und die Original Schweller.

Mit viel Kunststoff und Spachtelmasse war der Clou fast perfekt. "Den letzten Feinschliff bekam die Karosserie vom Lackierer", erzählt der Potsdamer. Und weil man einmal beim Cleanen soviel Freude gefunden hatte, machten sie gleich weiter. Die Türgriffe verloren ihre Original- Fassung. Das heißt, Norman öffnet nur noch am kleinen Griff. Zu einem weiteren Augenschmaus zählt die A-Säule. Diese wurde kurzerhand mit dem Kotflügel verschweißt. Eine cleane Lösung.

Kurz bevor sich der 21jährige mit der Heckklappe beschäftigte, montierte man noch originale M3-Spiegel und setzte schon mal das Weitec-Gewindefahrwerk ein. So sauber wie die Seitenansicht nun war, sollten auch Gesicht und Hinterteil des A3 werden. Norman entfernte zunächst den Wischer, Kanten und Nummernschild samt Aussparung von ihren Plätzen. Mit Hilfe von etwas Blech an den Ecken erreichte er eine neue Rückleuchten-Optik.

Das Gelb kommt aus dem Hause Mazda

Das Nummernschild wanderte eine Etage tiefer in die für die breiteren Kotis angepaßte Rieger-Heckschürze. Darin waren zwar Aussparungen für eine Sportauspuffanlage vorgesehen, doch der Potsdamer wollte was Eigenes. So bastelte er sich seine Anlage aus Bosi und Supersprint, schnitt ein fettes Loch in die Seite der Schürze, und fertig war eine geniale Optik samt kernigem Sound.

Nicht weniger umfangreich die Änderungen an der Front. Facelift-Scheinwerfer und eine in Blech verlängerte Motorhaube verleihen dem A3 seitdem einen äußerst grimmigen Gesichtsausdruck. Statt der tristen Serienschürze verwendete man hier ein RS-Teil mit drei großen Lufteinlässen und einem Grill ohne Chrom und Emblem. Auch hier wurde mit viel Schweiß und Wärme die Schürze auf das Niveau der dickeren Kotflügel gezogen.

Zu guter Letzt blieb die Frage nach der Farbe. Das Original-Gelb vom sportlichen Bruder S3 gefiel Norman sehr, aber das ist eben Serie. Und so entschied er sich für einen ähnlichen Farbton aus dem Hause Mazda. Anschließend füllte man die bauchigen Kotis mit ultradicken Dynatech-M8 in 10,5 und 11,5 x18 Zoll samt Distanzscheiben. Das Interieur seiner "Gelbanlage" hat sich Norman für den nächsten Winter vorgenommen.